• 10.07.2005 13:19

  • von Marco Helgert

Burgess: Fingerübungen für 2006

Die derzeitige Entwicklung des Jordan-Toyota EJ15B soll den Ingenieuren die Entwicklung für das Jahr 2006 erleichtern

(Motorsport-Total.com) - Das Jordan-Team kommt nicht zur Ruhe. Nachdem das Team kurz vor Saisonbeginn von Midland übernommen wurde, gab es zahlreiche Gerüchte über die Zukunft des Rennstalls. Die Entwicklungen der ersten Monate zeichnete ein durchwachsenes Bild: Zunächst ging Trevor Carlin als Sportlicher Direktor, nun warf auch Marketingdirektor Christian Geistdörfer das Handtuch. Hinzu kommt, dass auch ein Motorenvertrag für 2006 noch nicht bekannt gegeben wurde.

Titel-Bild zur News: Adrian Burgess

Adrian Burgess bereitet das Midland-Team sorgfältig auf 2006 vor

Adrian Burgess, der kurz vor dem Kanada-Grand-Prix den Posten von Carlin übernahm, hat viel zu tun. "Es passiert sehr viel mit der Entwicklung des Autos und der Umstrukturierung für das nächste Jahr. Momentan sind es lange Tage, aber es macht auch Spaß", erklärte er auf der offiziellen Formel-1-Internetseite.#w1#

Seine Aufgabe ist dabei weniger die politische Teamführung, sondern vielmehr die Weichenstellung für die unmittelbare Zukunft. "Wir müssen alles vorbereiten, damit wir auch technisch als Team wachsen", erklärte er. "Jordan wurde sehr klein, in den vergangenen Jahren war nur wenig Geld vorhanden. Das müssen wir ändern, aber wir gehen in die richtige Richtung."

Dabei half auch das Ergebnis in Indianapolis, auch wenn die Plätze drei und vier durch den Startverzicht der Michelin-Teams ermöglicht wurde. "Wir haben die Autos in das Ziel gebracht und sogar beide Minardi überrundet", so Burgess. "Da geht es um die Motivation, jeder war glücklich. Elf Punkte sind elf Punkte. Für alle war das gut. Vielleicht sind es die letzten elf Punkte für Jordan gewesen, vielleicht auch nicht. Wenn sich eine andere Gelegenheit ergeben sollte, dann werden wir diese auch ergreifen."

Der nächste große Schritt steht noch aus, der Jordan-Toyota EJ15B befindet sich noch in der Testphase. "Wenn wir es nicht in einem zuverlässigen Zustand einsetzen können, dann werden wir es nicht erzwingen", fuhr er fort. "Wir haben bei dem B-Modell etwas anderes versucht, aber die meisten anderen Teams hätten das mit ihren Ressourcen über Nacht schaffen können. Wir dürfen es aber nicht zu früh einsetzen."

Das verbesserte Jordan-Auto soll auch eine Fingerübung für das nächste Jahr sein. "Wir müssen weiter mit dem 15B arbeiten und die Probleme lösen, dann werden wir für 2006, wenn wir Midland heißen, ein besseres Paket haben", erklärte Burgess. Alle Informationen sollen auch in die Entwicklung des Autos für 2006 fließen.

"Wir werden ein Interimsauto für die Wintertests bauen und neue Teile dabei einführen, die dann auch am 2006er Auto zu sehen sind", fuhr er fort. "Wir wollen das neue Auto nicht zu früh bringen, denn wir brauchen die Zeit im Windkanal, das ist unser größtes Aufgabenfeld. Wahrscheinlich kommt das Auto nicht vor Februar."