• 19.04.2010 11:17

  • von Stefan Ziegler

Buemi: "Schanghai wäre mein Rennen geworden"

Toro-Rosso-Pilot Sébastien Buemi und das Déjà Vu: Auch beim Großen Preis von China wurde der Schweizer unschuldig in eine Kollision verwickelt

(Motorsport-Total.com) - Das Wochenende in Schanghai hielt für Sébastien Buemi zumeist negative Überraschungen bereit: Schon am ersten Trainingstag hatte der 21-Jährige einen kuriosen Unfall am Ende der Gegengeraden, als sein Toro Rosso STR5 plötzlich ohne Vorderräder unterwegs war. Im Rennen war schließlich schon nach wenigen Augenblicken Schluss - Buemi wurde noch in Runde eins abgeräumt.

Titel-Bild zur News: Sébastien Buemi

Sébastien Buemi konnte in China nicht allzu viele Runden im STR5 zurücklegen

"Ich hatte einen guten Start und war schon Elfter, als ich plötzlich einen Schlag verspürte - und schon war vorne am Auto alles weg", schildert Buemi im 'Blick', was ihm am Sonntag in Schanghai widerfahren ist. Force-India-Pilot Vitantonio Liuzzi hatte seinen VJM03-Rennwagen beim Anbremsen außer Kontrolle verloren, schlitterte unkontrolliert über die Bahn und hinein in einige seiner Rivalen.#w1#

Neben Buemi erwischte es in China auch Sauber-Fahrer Kamui Kobayashi, womit sich die Ereignisse aus Melbourne wiederholten: Beim Großen Preis von Australien 2010 waren sowohl Buemi als auch Kobayashi bereits wenige Sekunden nach dem Start im Kiesbett gestrandet, nun blieben die beiden Formel-1-Youngster erneut ohne Zielankunft. Dabei hatte sich Buemi einiges ausgerechnet.


Fotos: Sébastien Buemi, Großer Preis von China


Der Schweizer hatte nach seinem verkorksten Freitag, an dem er aufgrund seines Unfalls nur kaum zum Fahren gekommen war, eine riskante Strategie gewählt: "Wir haben perfekt gepokert und das Auto vollkommen auf Regen abgestimmt. Schanghai wäre also mit einem tollen Auto auf dieser nassen Piste mein Rennen geworden", gibt Toro-Rosso-Pilot Buemi rückblickend zu Protokoll.

Allzu sehr grämt sich der 21-Jährige aber nicht: "Mein Selbstvertrauen ist ungebrochen", meint Buemi und fügt hinzu: "Ich muss beim Start aber einfach ¬weiter vorne stehen. Dort ist die Gefahr in den ersten Kurven geringer. Im Mittelfeld ist meist die Hölle los, weil da die Wahnsinnigen unterwegs sind", so der frühere GP2-Fahrer, der sich in der Qualifikation hinter seinem Stallgefährten anstellen musste.

Jaime Alguersuari kam in Schanghai etwas besser zurecht als Buemi - weil Letzterer am Freitag viel Zeit an der Box verbrachte. "Dieser doch etwas seltsame Zwischenfall hat mich den ganzen Freitag gekostet", sagt Buemi im Hinblick auf seinen Crash im Freien Training und erklärt: "Wenn du nur am Samstag fahren kannst, musst du halt mit dem 13. Startplatz zufrieden sein", so der Schweizer.