Britische Oberhaus-Mitglieder fordern Bahrain-Absage

Acht Mitglieder des Oberhauses des britischen Parlaments fordern in einem offenen Brief an die Zeitung 'Times' die Absage des Grand Prix von Bahrain

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Bahrain, der dieses Jahr in den Kalender zurückkehren soll, sorgt weiter für Diskussionen. Das Rennen soll dieses Jahr als vierte Station der Formel-1-WM bereits am 22. April über die Bühne gehen, doch der Golfstaat kommt seit den blutigen Unruhen im Vorjahr nicht zur Ruhe. Auch wenn es nur spärliche Nachrichten über die Situation in Bahrain gibt und das Königshaus weiter bemüht ist, für Ruhe zu sorgen, ist die Menschenrechts-Lage kritisch.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone möchte das Rennen in Bahrain durchführen

Zudem scheint die Situation gefährlich zu sein: Am vergangenen Freitag wurde ein britischer Staatsbürger in Karranah nahe Manama von maskierten Jugendlichen attackiert - ihm wurden mit einem Schwert zwei Finger abgetrennt. Am Tag davor gab es einen Überfall auf einen indischen Staatsbürger, der ebenfalls verletzt wurde.

Der Brief im Detail

In England sorgt die Situation in Bahrain nun für eine Reaktions des Oberhauses des britischen Parlaments. Dort sitzen Vertreter des englischen Hochadels, Bischöfe und Äbte. Acht von ihnen haben sich zusammengetan und einen offenen Brief an die britische Zeitung 'Times' geschrieben.

"Wir haben mit Sorge festgestellt, dass die Formel 1 das Rennen in Bahrain im April durchführen möchte", üben sie Kritik an der Königsklasse des Motorsports. "Die andauernde politische Krise in Bahrain destabilisiert die gesamte Golfregion und das Ausbleiben eines Schrittes zu politischer Versöhnung bereitet denen Sorgen, die sich wünschen würden, dass Bahrain einer demokratischen Verantwortung näher rückt."

Falscher Zeitpunkt für Formel-1-Rückkehr

Sie sind der Meinung, dass sich die Situation zuletzt sogar verschlechtert hat und die Positionen "eingefahren" sind, "wodurch das Risiko ansteigt, dass die weitere Entwicklung im Konflikt von immer extremeren Strömungen bestimmen wird. In Anbetracht der aktuellen Situation, die von täglichen Straßenprotesten und dem Tod von immer mehr Zivilisten bestimmt wird, glauben wir nicht, dass es die richtige Zeit für eine Rückkehr der Formel 1 nach Bahrain ist."

Die Mitglieder des Oberhauses fordern "Reformen des Wahlrechts, des Strafrechts und bei der Justiz", sonst gäbe es kaum Hoffnung, dass sich die Lage in Bahrain stabilisiert. "Wir fordern die FIA auf, die Entscheidung, das Rennen durchzuführen, noch einmal zu überdenken", heißt es abschließend.

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