Bridgestone möchte schneller entwickeln
Der Technische Manager Hisao Suganuma und der Entwicklungschef Hirohide Hamashima lassen das Jahr 2005 noch einmal Revue passieren
(Motorsport-Total.com) - Die Saison des Leidens ist für Bridgestone vorbei, die Erleichterung in den Gesichtern der Verantwortlichen war klar erkennbar. Mit den neuen Reifenregeln der Saison 2005 kamen die Japaner nicht zurecht, gegen den Konkurrenten Michelin sah man nur selten Land. Der einzige Sieg der Saison wurde in Indianapolis eingefahren, doch dort waren aus bekannten Gründen die Michelin-Teams nicht am Start.

© Bridgestone Motorsport
Hisao Suganuma und Hirohide Hamashima blicken bereits nach vorn
"Für Bridgestone war es eine anstrengende Saison", erklärte der Technische Manager Hisao Suganuma im Gespräch mit 'F1Total.com'-Boxengassenreporterin Inga Stracke. "Wir hatten viele Probleme, auch wenn wir versucht haben, sie zu lösen. Aber im Laufe der Saison haben wir uns nicht erholt." Bridgestones Entwicklungschef Hirohide Hamashima glaubt den Grund hierfür zu kennen. "In diesem Jahr war unser Konzept auf die Sicherheit ausgerichtet, das war unser Hauptanliegen."#w1#
Darunter litten die Ergebnisse, die "nicht gut" waren, "obschon wir viele Spezifikationen entwickelten". Vergessen machen möchte man das Jahr jedoch nicht. "Nichtsdestotrotz konnten wir in diesem Jahr einiges lernen", so Suganuma. "Die Testfahrten im Winter werden für uns sehr wichtig sein. Heute ging die Saison 2005 zu Ende, morgen beginnt bereits die Saison 2006."
In der Vorbereitung auf die neue Saison wird ein Nachteil nicht mehr vorhanden sein: Neben Ferrari werden mit Williams und Toyota zwei weitere große Teams die Entwicklung unterstützen. "Das soll keine Ausrede sein, aber wir hatten nur ein Top-Team, das war schon ein Nachteil", erklärte Hamashima. "Es gab ja eine große Regeländerung bei den Reifen, und bei unserer Herangehensweise konnte da nur einen Schritt nach dem anderen erfolgen. Die Entwicklungsgeschwindigkeit war auf diese Weise aber zu langsam, um konkurrenzfähig zu sein."
"Wir werden zwei zusätzliche, starke Teams auf unserer Seite haben. Zusammen mit Ferrari können wir so mehr Testtage absolvieren und effizienter arbeiten", freute sich auch Suganuma auf die neuen Partner. "Damit sollten wir unserer Entwicklungsgeschwindigkeit erhöhen können." Um das vorhandene Potenzial bis zum März 2006 ausschöpfen zu können, beginnt die Arbeit ohne Umschweife.
Urlaub für die Formel-1-Abteilung bei Bridgestone wird es daher vorerst nicht geben. "Aber wir sind auch nur Menschen, daher brauchen auch wir ein paar freie Tage", relativierte der Japaner. "Ehe die Tests beginnen, müssen wir alles planen. Wir müssen die Reifen verbessern und verstehen, was in diesem Jahr falsch lief. Das ist die Grundlage unserer Arbeit, diese müssen wir aufbauen."
Dabei werden die Japaner kein einziges Gebiet auslassen, denn auch bei den Regenreifen scheint Michelin aufgeholt zu haben. "Wir haben in Spa gesehen, dass unser Regenreifen nicht gut genug ist, um unseren Rivalen zu schlagen", erklärte er. Nur die Pneus für starken Regen stimmen Bridgestone zufrieden. "Im nassen Training in Suzuka konnten wir den Vorteil unserer Regenreifen zeigen. Aber der Reifen für normalen Regen muss verbessert werden."

