• 28.08.2010 09:46

  • von Fabian Hust & Dieter Rencken

Bridgestone in Sorge: Gehen den Fahrern die Reifen aus?

Das Reglement limitiert den Einsatz neuer Reifensätze, das könnte am Wochenende in Belgien zu einem Problem werden

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich wünschen sich die Zuschauer, dass die Formel-1-Piloten möglichst viele Runden drehen, doch das Reglement schiebt diesem Wunsch einen Riegel vor. Besonders wenn es regnet und für den Rest des Wochenendes weiterer Regen angekündigt ist, halten sich die Piloten auffällig zurück.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

Hirohide Hamashima mit Ecclestone: Sorge vor einem Reifenmangel

Das liegt daran, dass lediglich drei Regenreifen-Sätze für extreme Bedingungen und vier Intermediates zur Verfügung stehen. Wenn das Wetter wie in Belgien wechselhaft bleiben soll, müssen sich die Fahrer zwangsläufig zurückhalten, wollen sie im Verlauf des Wochenendes nicht in Probleme geraten.#w1#

In Belgien ist die Gefahr besonders groß, dass im Rennen die Reifen ausgehen, denn die Rennstrecke ist sehr lang und es kommt hin und wieder vor, dass ein Teil der Strecke nass ist, während der andere abtrocknet oder gar komplett trocken ist. Das zerstört Regenreifen in relativ kurzer Zeit.

"Ich habe mich im zweiten Training sehr gewundert, dass alle einen Satz Intermediates vergeudeten", so Hirohide Hamashima, Direktor der Reifenentwicklung bei Bridgestone Motorsport gegenüber Medienvertretern.

"Die vorherrschende Meinung ist, dass die Leistung der Intermediates nach fünf bis zehn Runden nachlässt. Ich mache mir sehr große Sorgen, dass die Leistung nicht ausreichend sein wird, wenn das Rennen auf dem Intermediate gestartet wird und zehn Runden später Regen einsetzt."

Es sei durchaus denkbar, dass dem einen oder anderen Fahrer im Verlauf des Rennens die Reifen ausgehen: "Aus diesem Grund war ich ja auch überrascht, dass jeder Fahrer am Freitag einen Satz Intermediates eingesetzt hat. Wenn ich Ingenieur eines Fahrers gewesen wäre, dann hätte ich die Balance des Autos auf dem Intermediate lediglich bei ordentlichen Bedingungen überprüft, nicht beim Fahren unter trockeneren Bedingungen."

Hamashima verteidigt die Entscheidung, nur so wenige Regenreifen mit an die Strecke zu bringen, um Kosten zu sparen: "Die Daten der Vergangenheit haben gezeigt, dass drei Sätze Regenreifen und vier Sätze Intermediates ausreichend sind - bis gestern! Ob das an diesem Wochenende der Fall sein wird, weiß ich nicht."

Keine Sorgen macht sich der Japaner hingegen für den Fall, dass es konstant regnet. Die Meinung einiger Fahrer, wonach der Regenreifen zu schnell abbaut, kann er nicht teilen: "Die Abnutzung der Reifen war nur deswegen so hoch, weil der Streckenzustand nicht besonders gut war, alle sind aus diesem Grund herum gerutscht. Wenn der Regen konstant ist, wird die Abnutzungsrate in Ordnung sein. Dann rutschen die Leute auch nicht mehr und können ordentliche Rundenzeiten fahren."