• 23.09.2002 16:44

  • von Marcus Kollmann

Bridgestone hält neuen Reifen für US-Grand Prix bereit

Der japanische Reifenpartner von Ferrari, Sauber, Jordan, BAR und Arrows ist gut gerüstet für das Rennen

(Motorsport-Total.com) - Reifenhersteller Bridgestone bereitete sich letzte Woche bei den Testfahrten in Großbritannien (Silverstone) und Italien (Mugello) mit seinen Partner-Teams auf den Großen Preis der USA vor. Im letzten Jahr konnte man das Rennen zusammen mit dem damaligen Partner-Team McLaren-Mercedes gewinnen und stellte alle drei Fahrer auf dem Podium. Nachdem die "Europa-Saison" der Formel 1 mit dem Großen Preis von Italien endete, will man nun bei den beiden Übersee-Rennen in Amerika und Japan die Saison mit einer guten Leistung beenden.

Titel-Bild zur News: Ein Reifen-Ingenieur von Bridgestone

Die Reifen-Ingenieure müssen in Indy viele Faktoren beachten

"Der Sieg mit Ferrari in Monza war etwas sehr Spezielles und das Ergebnis war ein guter Abschluss der europäischen Saison. Bei nur noch zwei auszutragen Rennen ist es von Bedeutung, dass wir unsere starke Performance beibehalten und unsere Teams unterstützen die Saison so gut wie möglich zu beenden", erklärt Motorsportdirektor Hiroshi Yasukawa im Vorfeld des 16. WM-Laufs.

Der Japaner weiter: "In diesem Jahr konnten wir wieder die Rennen gewinnen die wir im vorigen Jahr nicht gewannen, doch wir müssen weiterhin an der Spitze bleiben, denn das ist vor den Wintertestfahrten für die Arbeit unserer Ingenieure wichtig", erläutert Yasukawa, dass eine mögliche Niederlage gegen Michelin in den letzten beiden Rennen nicht nur psychologisch ein Problem werden könnte.

Damit das nicht passiert, hat man bei Bridgestone einen neuen Trockenwetter-Reifen im Gepäck und setzt bei der zweiten Reifenmischung auf eine sich bereits im Renneinsatz erfolgreich bewährte Spezifikation. Sollte es während des Rennwochenendes regnen, so werden die Teams zwischen zwei Intermediate- und einem normalen Regenreifen wählen können.

"Durch die unterschiedlichen Anforderungen in Indy, kristallisieren sich die Reifen als einer der Schlüsselfaktoren heraus. Die Asphaltoberfläche ist sehr eben und nicht aggressiv, weshalb wir von den Reifen insbesondere in den langsamen Kurven viel Grip erwarten", erklärt Hisao Suganuma. "Das bedeutet, dass hier von den verfügbaren Spezifikationen hier eher die weicheren Reifenmischungen eingesetzt werden. Die meisten Teams werden vermutlich nur einen Boxenstopp durchführen, weshalb wir, wenn sie sich für die weicheren Reifen entscheiden, die Abnutzung der Pneus im Auge behalten müssen. Sollte es von den Bedingungen her warm und sonnig sein, so wird darüber hinaus auch die Hitzebeständigkeit ein weiterer wichtiger Faktor sein", berichtet der Technische Manager von Bridgestone Motorsport weiter.

Welche Anforderungen sonst noch an die Reifen gestellt werden, und worauf die Ingenieure von Bridgestone und die Teams im Hinblick auf die Streckencharakteristik achten müssen, erklärt Suganuma wie folgt: "Nachdem die Autos das langsame Infield verlassen, kommen sie auf die Steilkurve. Sie befahren jedoch nur einen Teil davon, weshalb die Auswirkungen nicht besonders groß sind. Die Hitzbeständigkeit der Reifen ist zwar wichtig, doch im Vergleich zu Monza, wo die Geschwindigkeiten kontinuierlich hoch sind, kein Problem. Dafür ist die auf die Reifen wirkende Belastung stärker als sonst, was wiederum mit der Steilkurve zusammenhängt. Jedoch ist es nicht so extrem, dass es ein Problem darstellt."

"Eine gute Rundenzeit erreicht man überwiegend durch eine schnelle Fahrt durch das Infield, wo man nicht viel Zeit verlieren darf und wo die Fahrer Reifen benötigen die dem Auto viel Grip liefern und ihnen das notwendige Selbstvertrauen liefern ans Limit zu gehen", weist der Technische Manager von Bridgestone Motorsport darauf hin, dass hohe Geschwindigkeiten auf der langen Geraden und bei der Fahrt durch die Steilkurve nicht der Schlüssel zum Erfolg auf dem Indianapolis Motor Speedway sind.

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