Bridgestone: Basisreifen für Melbourne steht fest
15 Tage vor dem Saisonauftakt 2003 hat sich Bridgestone auf einen Basisreifen für den Grand Prix von Australien festgelegt
(Motorsport-Total.com) - Noch vor den letzten Tests einzelner Teams hat sich Bridgestone gestern auf eine Grundrichtung für den Australien-Grand-Prix festgelegt, was Mischung und Konstruktion der Reifen angeht, die in Melbourne den Partnern Ferrari, Sauber, Jordan, BAR und Minardi zur Verfügung gestellt werden.

© Bridgestone Motorsport
Bridgestone hat sich für einen Basisreifen für den Auftakt entschieden
Ausschlaggebend für die Entscheidung waren Diskussionen mit allen fünf zu beliefernden Rennställen. Naturgemäß dürfte Ferrari dabei den größten Einfluss gehabt haben, besonders wichtig war aber auch der Test von Ferrari und Sauber Anfang dieser Woche in Imola, da die Charakteristik der italienischen Strecke jener von Melbourne sehr ähnlich ist.
"Wir haben die Basis-Reifenspezifikation für Australien ausgewählt", erklärte Hisao Suganuma, Technischer Manager bei den Japanern. Nun werden die gesammelten Daten und Vorschläge nach Tokio geschickt, wo nach einer eingängigen Analyse der genaue Reifentyp festgelegt werden soll. In Melbourne selbst darf Bridgestone dann jedem Team zwei unterschiedliche Pneus anbieten, von denen dann bis vor dem Qualifying einer ausgewählt werden muss.
"Ich habe unsere Wahl mit all unseren Teams abgesprochen, daher war es eine sehr hektische Woche", ergänzte Suganuma, der sich auch mit Neo-Kundschaft Minardi befassen musste: "Es war gut, mit dem technischen Personal von Minardi sprechen zu können, damit sie sich anpassen können und die Charakteristik unserer Reifen verstehen." In den vergangenen beiden Jahren wurde ja deutlich, dass Michelin auf eine ganz andere Philosophie vertraut, was die Abstimmung der Fahrzeuge beeinflussen könnte.
Abschließend betonte Suganuma noch, es habe im Winter "eine natürliche Evolution" von Konstruktion und Mischung gegeben, wobei er durchblicken ließ, dass der größere Sprung im Bereich der Mischung erzielt wurde. Dabei wurde auch auf das neue Reglement Rücksicht genommen, wie er anfügte: "Ich hoffe, dass uns das vor allem helfen wird, wenn wir in der zweiten Saisonhälfte die Mischungen auswählen müssen, die ohne Traktionskontrolle verwendet werden."
Paradoxe Randnotiz: Trotz der vermeintlich höheren Reifenabnutzung ohne Traktionskontrolle könnten Bridgestone und Michelin sich für weichere Gummis entscheiden, sobald die Fahrhilfen einmal verboten sind, weil durch den zusätzlichen Grip in Kurven die Räder weniger durchdrehen und der Verschleiß der Laufflächen im Endeffekt geringer ist.

