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  • 18.01.2010 10:54

  • von Stefan Ziegler

Briatore will nie wieder ein Formel-1-Team managen

Flavio Briatore hat abgeschlossen mit dem Posten als Formel-1-Teamchef und will nun den Automobil-Weltverband wegen seiner Verluste verklagen

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Saison hat noch nicht begonnen, doch Flavio Briatore hat seinen ersten Sieg bereits in der Tasche: Ein französisches Gericht erklärte die vom Automobil-Weltverband (FIA) gegen den Italiener ausgesprochene Strafe vor wenigen Tagen für ungültig - nun holt Briatore zum gerichtlichen Gegenschlag aus: Der ehemalige Renault-Teamchef will die FIA wegen einiger Verluste verklagen.

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore (Teamchef)

Flavio Briatore strebt einen Gerichtsgang gegen den Automobil-Weltverband an

Im Zuge der "Crashgate"-Affäre hatte die FIA Briatore untersagt, weiterhin als Manager für die unter dem Banner des Automobil-Weltverbandes organisierten Rennfahrer zu arbeiten, wohin sich einige Piloten von Briatore distanzierten. "Wir haben Alonso verloren, Kovalainen und einige andere Fahrer", erklärt Briatore im 'Telegraph' und fügt an: "Wir werden die FIA wegen unserer Verluste verklagen."#w1#

Eine Rückkehr in die Formel 1 plant der italienische Lebemann hingegen nicht, wie er im 'Daily Mirror' zu Protokoll gibt: "Niemals mehr in meinem Leben werde ich ein anderes Team in der Formel 1 managen. So viel steht fest", sagt Briatore. "Ich habe jetzt aber meine Würde zurück. Nach 20 Jahren in diesem Sport war das wichtig", so der 59-Jährige, der nach wie vor auf seine Unschuld pocht.

"Es gab den Bericht der FIA und den Bericht der Stewards und es gab keinen Beweis, dass ich an diesem Unfall beteiligt war. Das ist offiziell. Ganz einfach", kommentiert Briatore seine Haltung im Betrugsskandal von Singapur 2008. Weitaus schwieriger gestaltet sich die Lage hingegen beim englischen Fußballklub Queens Park Rangers, an dem Briatore seit geraumer Zeit beteiligt ist.

Gemeinsam mit Formel-1-Chef Bernie Ecclestone und Lakshmi Mittal zeichnet der frühere Teamchef für die Geschicke des Sportvereins verantwortlich - und in diesen Tagen nahm der neunte Manager binnen 27 Monaten seinen Hut. Von einer Krise will Briatore aber nicht reden: "Niemand will den Klub verkaufen. Ich habe mich diesem Klub zu einhundert Prozent langfristig verpflichtet", so Briatore.

"Es wäre sehr einfach für mich, davonzulaufen. Damit hätte ich keinerlei Probleme. Wir wollen den Klub aber behalten. Nur müssen sich die Leute daran erinnern, was vor drei Jahren war. Dann sollen sie noch einmal genau hinschauen. Ohne uns wären die Queen Park Rangers Bankrott gegangen", erläutert Briatore abschließend. "Manche Leute sind einfach neidisch. Es gibt sehr viel Neid."