• 12.01.2010 15:52

  • von Roman Wittemeier

Briatore: Baby und Fußball statt Formel 1

Das private Duell zwischen Flavio Briatore und Ex-FIA-Präsident Max Mosley ist nicht beendet: Der Italiener feuert erneut

(Motorsport-Total.com) - Darf Flavio Briatore nun sofort wieder in der Formel 1 arbeiten? Die Situation um den ehemaligen Renault-Teamchef, der im Zuge des "Crashgate"-Skandals von der FIA mit einem lebenslangen Bann belegt worden war, ist derzeit unklar. Ein französisches Gericht erklärte den Urteilsspruch des Automobil-Weltverbandes für ungültig, doch dessen Präsident Jean Todt stellte umgehend klar, gegen das Urteil in Berufung zu gehen.

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore (Teamchef)

Flavio Briatore führt seit Monaten einen Privatkrieg gegen Max Mosley

Aus Sicht von Todt hat das Berufsverbot für Briatore nach wie vor Bestand. "Im Moment will ich nicht in die Formel 1 zurück. Ich habe meine eigene Formel, eine 'Formel Baby'", erklärte Briatore in einem Interview mit dem spanischen Fernsehsender 'Sky TG24'. Er wolle sich zunächst um seine Ehefrau Elisabetta und seinen jungen Sohn kümmern.#w1#

Trotzdem ließ der Italiener auch die neueste Gelegenheit nicht aus, um gegen den ehemaligen FIA-Präsidenten Max Mosley zu wettern. Der Brite sei ein Mensch, der "andere Leute gern bestraft. Das hat er im privaten Leben wie im beruflichen Leben getan", so Briatore mit Blick auf die Sex-Affäre Mosleys. "Ich hoffe, dass dieser Urteilsspruch einen Richtungswechsel einläutet. Es kann demokratischer und korrekter ablaufen."

Man müsse in der Königsklasse zunächst ohne ihn auskommen, betonte der Lebemann. Große Lust auf Motorsport scheint der Italiener zurzeit nicht zu haben. "Jahrelang habe ich meinen Beitrag geleistet, aber dann haben wir die FOTA gegründet und jemand hat den Kopf verloren", beschreibt Briatore die Rahmenbedingungen, die zum harten Kampf gegen Mosley geführt haben.

"Irgendwann werden womöglich nur noch zehn Supermaschinen in der Formel 1 gegeneinander antreten und eine Menge Juristen wachen dann darüber, dass auch niemand einen Vorteil hat", beschreibt er sein Schreckensszenario für die Zukunft. Möglicherweise wird man Briatore in Zukunft eher im Fußball sehen. Gerüchten zufolge gilt der 59-Jährige als Kandidat für das Präsidentenamt bei Juventus Turin. Gemeinsam mit Bernie Ecclestone ist Briatore bereits Teilhaber des britischen Clubs Queens Park Rangers.