• 05.01.2010 21:02

  • von Britta Weddige

Briatore-Urteil: Die Stellungnahme der FIA

Für die FIA ist die Sperre von Flavio Briatore und Pat Symonds trotz der Pariser Entscheidung noch nicht aufgehoben - Einspruchsmöglichkeiten werden geprüft

(Motorsport-Total.com) - Flavio Briatore freut sich über seine "wiedergewonnene Würde und Freiheit" und darüber, dass in seinen Augen "die Gerechtigkeit gesiegt" hat. Nun hat auch die FIA auf das heutige Urteil des Pariser Gerichts reagiert, das die lebenslange Formel-1-Sperre von Briatore sowie die fünfjährige Sperre des früheren Renault-Chefingenieurs Pat Symonds aufgehoben hat. Die FIA wurde zudem zur Zahlung von Schadenersatz verpflichtet.

Titel-Bild zur News: FIA-Logo

Für die FIA ist das Thema Flavio Briatore noch lange nicht erledigt

Doch für den Automobilweltverband ist das Thema noch lange nicht erledigt. Die FIA zieht in Erwägung, gegen das Urteil Einspruch einzulegen. Zudem sieht sie Briatore nicht als Sieger auf ganzer Linie. In einem Statement nimmt der Weltverband Stellung zum heutigen Urteil. "Die FIA nimmt die Entscheidung des Tribunal de Grande Instance von Paris bezüglich Herrn Briatore und Herrn Symonds zur Kenntnis", heißt es darin.#w1#

Und weiter: "Das Gericht hat die Schadensersatzforderungen von Herrn Briatore und Herrn Symonds sowie ihre Forderung, die Entscheidung der FIA zu annullieren, zurückgewiesen." Briatore hatte eine Million Euro Schadensersatz gefordert, bekam vom Gericht aber nur 15.000 Euro zugesprochen. Symonds bekommt der geforderten 500.000 Euro nur 5.000 Euro.

Die FIA betont weiter: "Vor allem hat das Gericht nicht die Fakten untersucht und auch nicht die Einschätzung der FIA widerlegt, dass Briatore und Symonds beim Singapur-Grand-Prix einen Unfall absichtlich herbeigeführt haben."

"Das Gericht stellte jedoch die Befugnis der FIA infrage, Herrn Briatore und Herrn Symonds zu sperren: Aus verfahrentechnischen Gründen, weil sie keine Lizenznehmer der FIA sind und weil sie deshalb - nach Ansicht des Gerichts - auch keinen Regeln der FIA unterliegen", heißt es in dem Statement weiter.

Das möchte der Weltverband so nicht auf sich sitzen lassen: "Die Befugnis der FIA, jene Personen auszuschließen, die das Leben anderer riskieren, wurde noch nie zuvor in Zweifel gezogen. Die FIA wägt nun sehr genau ab, welche Möglichkeiten sie hat, Einspruch gegen die Entscheidung einzulegen."

"Die Entscheidung des Gerichts ist erst dann rechtskräftig, wenn alle Einspruchmöglichkeiten der FIA ausgeschöpft sind. Bis dahin behält die Entscheidung des FIA-Weltrats ihre Wirkung", betont die FIA. Sie wolle zudem prüfen, ob sie Maßnahmen ergreift, "die sicherstellen, dass Personen, die an solch gefährliche Aktivitäten oder absichtlichem Betrug beteiligt sind oder waren, in Zukunft nicht mehr an der Formel 1 teilnehmen dürfen."

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