Briatore und Piquet: Ist das noch zu kitten?

Nelson Piquet hat in Budapest wohl seinen letzten Grand Prix für Renault bestritten - Krieg der Worte mit Teamchef Flavio Briatore

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich hätte Nelson Piquet schon am Nürburgring seinen letzten Grand Prix für Renault bestreiten sollen, doch weil dort Fernando Alonso ein um eine halbe Sekunde schnelleres Aerodynamikpaket zur Verfügung hatte, gab das Team dem jungen Brasilianer am Hungaroring noch eine Chance. Mit Platz zwölf im Rennen konnte er das Ruder aber nicht herumreißen.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, Flavio Briatore und Nelson Piquet

Ein Foto aus glücklicheren Tagen: Flavio Briatore mit seinen beiden Fahrern

Flavio Briatore scheint die Nase voll zu haben: "Ich hatte mir mehr von Piquet erwartet, denn es ist sein zweites Jahr. Er hat weniger getestet als Alonso, aber Webber hat wegen seines gebrochenen Beins auch weniger getestet als Vettel - und schaut euch an, wo er jetzt steht! Wenn ein Fahrer keine Ergebnisse liefert, öffnet er das Buch der Ausreden. Einmal ist das Wetter schuld, dann die Sonnenbrille eines Zuschauers, dann ein Dreher auf der Geraden und so weiter", wird der Teamchef von 'Autosprint' zitiert.#w1#

Alonsos Vorteil kleiner als behauptet

Gerüchte über eine deutliche Benachteiligung seiner Nummer zwei wischt der Italiener entschieden vom Tisch: "Es stimmt nicht, dass der technische Unterschied zwischen Alonsos und Piquets Auto sieben Zehntelsekunden beträgt. Wenn das stimmen würde, dann hätten wir ja ein Auto, mit dem man Weltmeister werden könnte. Das ist leider nicht der Fall. Der technische Unterschied war immer minimal und dauerte nie länger als ein Rennen an", so Briatore.

"Der technische Unterschied war immer minimal." Flavio Briatore

Piquet hatte das Team schon zu einem früheren Zeitpunkt in dieser Saison öffentlich scharf kritisiert, doch die Aussagen jenes strittigen Interviews würden später in Form einer Renault-Pressemitteilung auf fragwürdige Art und Weise dementiert. Jetzt, wo Renault auch in Valencia möglicherweise nicht starten darf, scheint Piquet endgültig raus zu sein. Auch der persönliche Bruch zwischen Fahrer und Teamchef ist wohl kaum noch zu kitten.

Harte Worte gegen Briatore

"Flavio ist ein Geschäftsmann, aber er versteht nicht das Geringste von der Formel 1", schimpft Piquet über seinen Arbeitgeber. "Er ist mein Manager, aber in seiner Rolle als Teamchef respektiert er mich nicht. Er denkt nur ans Geld, daran, wie viel Geld er jedem abnehmen kann, mit dem er arbeitet. Er ist ein Mann ohne Freunde. Ich werde jeden Tag danach gefragt, was los ist, also warum sollte ich immer meinen Mund halten?"

"Flavio ist ein Mann ohne Freunde." Nelson Piquet

"Webber fährt schon seit 2001 in der Formel 1, hat in einer anderen Ära begonnen, als Tests nicht limitiert waren. Er hat wahrscheinlich schon mehr als 20.000 Kilometer getestet, also ist das kein fairer Vergleich. Heute ist es für einen Fahrer mit wenig Erfahrung schwieriger. Außerdem muss ich gegen Briatore und Alonso kämpfen, der ein fantastischer Fahrer ist", so der 24-Jährige. "Als ich im Qualifying nicht konkurrenzfähig war, habe ich es zugegeben. Was soll ich machen, wenn Briatore das nicht versteht?"

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