• 09.09.2006 14:07

  • von Sonja Becker

Briatore: "Es war keine leichte Entscheidung"

Eigentlich wollte sich Renault-Teamchef Flavio Briatore zurückziehen, doch das Team braucht Kontinuität, außerdem fühlt er sich der Formel 1 verpflichtet

(Motorsport-Total.com) - 56 Jahre ist der schillernde Italiener alt und nach einer Krebserkrankung plante der letzte Playboy der Formel 1 eigentlich, sich zurückzuziehen und sich auf sein Privatleben und andere Projekte, wie seinen Nachtclub auf Sardinien, zu konzentrieren. Sein Rücktritt schien beschlossene Sache, doch jetzt hat Flavio Briatore seinen Vertrag bei Renault überraschend um zwei Jahre verlängert. Erst 2008 will er sich allmählich aus dem Formel-1-Geschäft verabschieden.

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore

Flavio Briatore hat seinen Vertrag mit Renault um zwei weitere Jahre verlängert

In Monza begründete er in einem Medieninterview, warum er nun doch bleibt: "Klar war das eine schwere Entscheidung, man muss wirklich dazu motiviert sein, weiter zu machen. Aber das gesamte Renault-Programm ist sehr vielversprechend und wir haben einen neuen Präsidenten, der voll hinter dem Formel-1-Projekt steht, genau so wie der bisherige Teampräsident Alain Dassas."#w1#

Da das Team in der kommenden Saison Fernando Alonso an McLaren-Mercedes verliert, sei es wichtig, Kontinuität zu haben, zumindest im Management. "Das ist besser so, auch für Heikki (Kovalainen; Anm. d. Red.) als neuem Renault-Fahrer. Auch für das Team. Ich habe auch viel Verantwortung, denn als wir vor einigen Jahren das Renault-Projekt gestartet haben, sind viele Leute vom ehemaligen Benetton-Team mit mir zurückgekommen."

Das Team gehe politisch und technisch in eine entscheidende Phase, so Briatore, zum einen wegen des Weggangs von Alonso, zum anderen wegen der neuen Regeln: "Wir haben über die Zukunft des Teams gesprochen, darüber, wie sich der Motor in drei, vier oder fünf Jahren entwickelt. So kam dann alles zusammen."

Darüber hinaus fühlt sich Briatore, der seine Karriere einst unter anderem als Pullover-Verkäufer bei Benetton startete, der Formel 1 verpflichtet: "Die Formel 1 hat mir viel gegeben, und ich habe das Gefühl, dass ich davon jedem etwas zurückgeben sollte. Deshalb habe ich entschieden, weiter zu machen."

"In dem Moment, in dem du beschließt, weiter in diesem Business zu bleiben, weißt du, dass du zu 99,99 Prozent dafür leben musst, und ich bin froh, dass ich mich so entschieden habe. Jetzt geht es zurück zum Tagesgeschäft, wir müssen uns ja weiterentwickeln. Zwei Jahre sind zwar eine lange Zeit, aber ich hoffe, dass diese Zeit mit Renault fantastisch wird!"