• 05.03.2005 14:25

  • von Fabian Hust

Briatore: "Alonso genießt für mich Priorität"

Teamchef Flavio Briatore über seinen Schützling Fernando Alonso, seine Zukunft in der Formel 1 und bei Renault

(Motorsport-Total.com) - Flavio Briatore ist einer der einflussreichsten Personen in der Formel 1, denn der Italiener ist nicht nur Teamchef bei Renault sondern auch Manager von BMW WilliamsF1 Team Pilot Mark Webber sowie seinem eigenen Fahrer Fernando Alonso. Vor allem auf den 23-jährigen Spanier setzt der 54-Jährige und hofft, dass er mit ihm Weltmeister werden kann. Das gelang ihm zuletzt in den Jahren 1994 und 1995 mit Michael Schumacher.

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore

Flavio Briatore könnte Renault in diesem Jahr verlassen

Dass Alonso und der Deutsche eines Tages in einem Team fahren könnten - Alsono wurde ja schon mehrmals mit einem Wechsel zu Ferrari in Verbindung gebracht - glaubt Briatore nicht: "Ich bin mir sicher, dass Fernando niemals zu Ferrari gehen wird, weil das Michael nicht möchte, er hat dort zu viel Einfluss", wird der Italiener von der 'Marca' zitiert. "Wir müssen einmal abwarten, es könnte ja auch sein, dass Renault stärker ist als Ferrari und wir ihn schlagen können."#w1#

Ob er selbst seinen in diesem Jahr auslaufenden Vertrag mit den Franzosen verlängern wird, steht noch nicht fest: "Faure (Patrick Faure, Präsident von RenaultF1; Anm. d. Red.) hat mir angeboten, den Vertrag zu verlängern, aber ich wollte noch nicht unterschreiben. Meiner Meinung nach habe ich bei Renault das getan, was ich versprochen habe", so Briatore, der schon vor langer Zeit angekündigt hat, dass er sich als Teamchef zurückziehen wird, wenn seine Aufbauarbeit bei Renault erledigt ist.

"Es könnte sein", dass Briatore bei Renault bleibt, "aber ich kann hier nicht für immer sein. Das ist eine Frage der Motivation. Bisher verfüge ich über sie, aber ich weiß nicht, ob das noch ein Jahr so weitergehen wird oder nicht. Ich werde schon zur Saisonhälfte entscheiden, was ich in Zukunft machen werde. Es ist klar, dass man für die Arbeit in der Formel 1 sehr motiviert und konzentriert sein muss. Man kann die Arbeit nicht delegieren, man muss sich ihr widmen und das kann manchmal zu einem Problem werden."

Briatore sprüht nur so vor guten Ideen, wie man die Formel 1 attraktiver gestalten könnte, aber die Rolle des Formel-1-Bosses kann sich der Lebemann nicht vorstellen: "Ich bin noch sehr jung und wenn ich die Formel 1 verlasse, dann werde ich andere Sachen tun. Ich möchte mich amüsieren." Denkbar ist es, dass er als Manager von Alonso weitermacht: "Ich weiß es nicht, aber ich hoffe es, denn wir haben sehr gut zusammengearbeitet. Ich würde mit ihm problemlos viele weitere Jahre zusammenarbeiten."

"Für mich genießt Fernando Priorität, wenn er kein siegfähiges Material hat, dann würden wir uns nach etwas anderem umschauen. Im Moment hat er das, er wurde damit vergangenes Jahr Dritter. Es gäbe im Moment nur zwei bessere Teams, eines davon Ferrari, das wäre das Beste, wo Fernando hingehen könnte, aber das ist unmöglich, solange Michael dort ist. Als Manager von Fernando denke ich, dass er hier am besten aufgehoben ist. Wenn ich sehen würde, dass Renault nicht über Material zum Siegen verfügt, dann würde ich Fernando empfehlen, das Team zu verlassen."