• 01.10.2004 10:15

  • von Marco Helgert

BRDC: Ecclestone will nur das Geld

Der BRDC, Besitzer der Strecke in Silverstone, wehrt sich gegen die Vorwürfe - Ecclestone sei nur an den Einnahmen interessiert

(Motorsport-Total.com) - Der Absage des Großbritannien-Grand-Prix durch Bernie Ecclestone folgt nun die mehr oder weniger große "Schlammschlacht" in den Medien. Für Ecclestone ist der BRDC, jener Klub, dem die Rennstrecke in Silverstone gehört, zu unbeweglich. Diese Engstirnigkeit habe schlussendlich die Streichung unumgänglich gemacht.

Titel-Bild zur News: Silverstone -

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Die Retourkutsche des BRDC folgte auf dem Fuß. Die BRDC-Führung wehrte sich mit aller Kraft gegen die Vorwürfe. Vielmehr sei es Ecclestone, der sich keinen Fingerbreit bewegt hätte. Ihm sei es nur um das Geld gegangen, das er mit dem Rennen hätte verdienen können. Dass er bereits 93 Millionen Dollar von Interpublic, dem ehemaligen Promoter des Rennens, bekam, stieß ihnen besonders sauer auf.#w1#

Dass Ecclestone zu keinen Kompromissen bereit war, und dass die Regierung Großbritanniens jegliche finanzielle Hilfe untersagte, enttäuschte die Verantwortlichen im BRDC sehr. Doch am schwersten wogen die finanziellen Forderungen von Ecclestone. Dieser erhielt von Interpublic jene 93 Millionen Dollar, damit sich die Firma zurückziehen konnte. Alle weiteren Forderungen kämen zu dieser Summe hinzu.

"Es schadet unserem Land, dass Herr Ecclestone sich entschieden hat, den nächstjährigen Grand Prix zu streichen, obschon er durch den Ausstieg von Interpublic aus dem Vertrag bereits für das nächste Jahr ausgezahlt wurde. Außerdem hat der BRDC ein großzügiges Angebot gemacht, dass für den Klub keinerlei Profit versprach", hieß es in einem Statement des BRDC.

Nun sei es Sache der Regierung, das Rennen noch zu retten, die Möglichkeiten des BRDC seien erschöpft. "Wir bedauern, dass es die Regierung, im Gegensatz zu den Regierungen anderer Länder, die einen Grand Prix austragen, nicht in der Lage war, ein Paket zu schnüren, um den Verbleib des Rennens zu sichern. Die Regierung muss den Sport und die Wirtschaft erhalten, und der Verlust des Rennens schadet dem Sport und der Wirtschaft."

Dabei habe man in den vergangenen Jahren immer wieder mit der Regierung geredet. Sportminister Richard Caborn machte vor etwas mehr als einem Jahr sogar eine Zusage. Doch von den konkreten Angeboten "wurde keines akzeptiert". BRDC-Geschäftsführer Alex Hooton hofft, dass "dies ein Wecksignal sein wird".

"Wir reden mit der Regierung bezüglich der Sanierung des Kurses", erklärte Hooton 'autosport.com'. "Diese Gespräche werden weitergehen. Wir hoffen auch, dass sich der Dialog mit der Formel 1 fortsetzen wird, und dass wir irgendwann in der Zukunft das Rennen wieder nach Silverstone holen können. Wir haben Herrn Ecclestone alles angeboten, was wir konnten. Wenn es keine neuen Informationen gibt, dann können wir dieses Angebot nicht weiter erhöhen."