Brawn: Team hat einen "sehr guten Job" gemacht

Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn verteidigt die Personalpolitik des Teams - Entwicklung des Ferrari 248 F1 hat früher als sonst begonnen

(Motorsport-Total.com) - 2005 schlitterte Ferrari - abgesehen vom Aufblitzen in Imola und dem quasi geschenkten Sieg in Indianapolis - von einer Niederlage in die nächste, wenn man bedenkt, dass vor Saisonbeginn ganz klar der WM-Titel als Ziel ausgegeben worden war. Dieses Jahr geht man die Weltmeisterschaft etwas bescheidener an, aber mit mindestens genauso viel Ehrgeiz.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn

Ross Brawn ist überzeugt, dass Ferraris Krise nicht an den Ingenieuren lag

Interessant daran ist, dass das Seuchenjahr 2005 in Maranello keine rollenden Köpfe nach sich gezogen hat, sondern es soll - ganz im Gegenteil - an der bestehenden Personalstruktur festgehalten werden. Zwar hat sich Rory Byrne in der Designabteilung endgültig aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen, doch auch mit der Arbeit seines Nachfolgers Aldo Costa zeigte sich Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn heute mehr als zufrieden.#w1#

Ferrari schenkt dem bestehenden Personal das Vertrauen

"Vielleicht haben ein, zwei Teams 2005 größere Fortschritte als wir gemacht..." Ross Brawn

"Vielleicht haben ein, zwei Teams 2005 größere Fortschritte als wir gemacht, aber mit diesem Auto, das dieselben Leute gebaut haben, werden wir beweisen, dass bei uns gute Arbeit geleistet wird. Wir sind glücklich mit unseren derzeitigen Mitarbeitern", stellte der Brite klar - und hielt eine Hintertür für McLaren-Mercedes-Mann Nicholas Tombazis offen: "Wenn wir etwas verändern, dann werden das sicher keine Auswechslungen sein, sondern eher Verstärkungen."

"Mit diesem Auto haben wir den letzten Schritt gemacht, den wir machen wollten. Aldo ist jetzt nämlich alleinverantwortlich für das Design", gab Brawn weiter zu Protokoll. "Rory nimmt eine neue Position innerhalb Ferraris an, die er zumindest zwei Jahre lang ausüben wird. Er wird als Berater an Projekten arbeiten, die wir gemeinsam aussuchen. Das betrifft vor allem unsere Zukunftsplanung. Rory verfügt über viel Erfahrung, die wir nutzen wollen."

Fakt ist allerdings, dass Ende 2006 alle wichtigen Verträge auslaufen: jener von Michael Schumacher ebenso wie jene von Teamchef Jean Todt, Motorenbauer Paolo Martinelli und auch sein eigener. Brawn: "Was meine Rolle in der Zukunft angeht, sind wir gerade am Diskutieren. Ich bin sehr glücklich bei Ferrari, sehr zufrieden - und es würde mich sehr freuen, weiterhin für Ferrari zu arbeiten", so der 51-Jährige, der eines Tages Todts Nachfolge als Teamchef antreten könnte.

Ferrari 248 F1 wird gleich zum ersten Rennen geschickt

Was die Entwicklung des 248 F1 angeht, so ist Ferrari dieses Jahr wesentlich früher dran als in der jüngeren Vergangenheit, weil man die verkorkste Saison 2005 ohnehin relativ früh zu den Akten legen konnte. Ähnlich ist Renault 2004/05 verfahren - und wie man heute weiß, hat sich deren Strategie voll gelohnt. Ferrari wird diesmal auf jeden Fall gleich beim Saisonauftakt am 12. März in Bahrain das neue Auto zur Verfügung haben.

"Mitte letzten Jahres wurde uns klar, dass wir nicht mehr um die Spitzenplätze kämpfen konnten." Ross Brawn

"Mitte letzten Jahres wurde uns klar, dass wir nicht mehr um die Spitzenplätze kämpfen konnten, also schwenkten wir mehr auf die Entwicklung um, speziell die aerodynamische Konfiguration und die Entwicklung des V8-Motors", erklärte Brawn in Mugello. Aber: "Trotz der Fortschritte, die die Bridgestone-Reifen wegen der Regeländerungen gemacht haben, sollten die Rundenzeiten ein bis zwei Sekunden langsamer sein als vor einem Jahr."

Solange sie schneller sind als die der Konkurrenz, wird sich der Brite darum herzlich wenig kümmern...