• 02.08.2010 17:24

  • von Stefan Ziegler & Dieter Rencken

Brawn: Schumacher hadert mit den Vorderreifen

Mercedes-Teamchef Ross Brawn sieht in den Bridgestone-Reifen den größten Hemmschuh für Michael Schumacher - Bessert sich die Lage 2011?

(Motorsport-Total.com) - Zum Saisonstart 2010 kehrte Michael Schumacher in die Formel 1 zurück, doch auf Glanztaten des siebenmaligen Weltmeisters warten seine Fans bis jetzt. "Schumi" ist es in den zurückliegenden Grands Prix nämlich nicht gelungen, an die Erfolge seiner ersten Rennkarriere anzuknüpfen. Wie Mercedes-Teamchef Ross Brawn vermutet, hängt dies in erster Linie mit den Pneus zusammen.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Sind die Reifen der Schlüssel zum Erfolg für Mercedes-Pilot Michael Schumacher?

Der Brite meint, bei den Vorderreifen aus dem Hause Bridgestone eine "gewisse Tendenz" erkannt zu haben, die es Schumacher erschwere, mit dem W01 auf Tempo zu kommen. "Der Gripaufbau dieser Pneus lässt ziemlich rasch nach und diesen Umstand haben wir nicht im Griff. Wir haben noch keine gute Möglichkeit gefunden, wie wir sie nutzen können", wird Brawn von 'Autosport' zitiert.#w1#

"Die Vorderreifen waren bislang eine unserer größten Baustellen, weil sich die Reifenmischungen zu diesem Jahr geändert haben. Diese Aufgabe haben wir noch nicht gemeistert", gesteht Brawn und fügt hinzu: "Nico ist sehr talentiert dabei, die Reifen zu nutzen. Michael hat wahrscheinlich noch nicht ganz herausgefunden, wie er das Beste aus den Pneus herausholen kann", so der Teamchef.


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Ungarn


"Auf Strecken, bei denen die Reifen keine unmittelbare Schlüsselrolle einnehmen, war das vielleicht nicht so ein großes Problem. Auf Kursen wie dem Hungaroring ist es dagegen sehr schwierig, die Gummis zum Arbeiten zu bringen. Darüber hinaus macht sich ein harter Fahrstil diesbezüglich nicht bezahlt", vermutet Brawn und erläutert seine Sicht der Dinge in dieser speziellen Angelegenheit.

"Michael hat das Talent, einen aggressiven Wagen am Limit der Stabilität zu bewegen und ihn in diesem Bereich zu kontrollieren. Die Reifen kommen diesem Stil nicht gerade entgegen. Es wird also interessant sein, welche Lösungen Pirelli in der nächsten Saison an den Start bringt", so Brawn. Aktuell habe man es in Bezug auf die Bridgestone-Reifen mit einer "ungewöhnlichen Situation" zu tun.

"Bringt man etwas mehr Gewicht auf die Vorderreifen, erhöht sich dadurch nämlich nicht der Grip. Da tut sich rein gar nichts - und das ist sehr ungewöhnlich. Ich rechne nicht damit, dass Pirelli einen solchen Reifen entwickeln wird. Der angesprochene Pneu ist wohl auf Anraten der FIA entstanden, die das Gewicht Richtung Heck verlagern wollte. Das geschah im Zusammenhang mit KERS."