Brawn nimmt Byrne-Nachfolger Costa in Schutz

Der F2005 ist der erste Ferrari von Neo-Designer Aldo Costa, doch Ross Brawn glaubt, dass die Krise nicht darauf zurückzuführen ist

(Motorsport-Total.com) - Mit Chefdesigner Rory Byrne, dem genialen Südafrikaner, wurde Ferrari seit 1999 immer Konstrukteurs- und seit 2000 immer Fahrerweltmeister. Dieses Jahr jedoch finden die Italiener einfach nicht aus ihrer schwersten Krise seit einem Jahrzehnt - und während für viele Reifenhersteller Bridgestone der Sündenbock ist, geben andere Neo-Designer Aldo Costa die Schuld.

Titel-Bild zur News: Aldo Costa

Aldo Costa muss um seinen Job im Designbüro in Maranello nicht fürchten

Letzterer hat den F2005 erstmals in Eigenregie und nur mit spärlicher Mithilfe von Byrne konstruiert, der schon seinen Rückzug von der Formel 1 nach Ende 2006 vorbereitet. Costa soll anschließend die technische Verantwortung in Maranello komplett übernehmen. Die Darstellung, wonach man sich dessen nun nicht mehr so sicher sei, ist laut Ross Brawn aber nicht wahrheitsgemäß: Costa sei "absolut nicht" schuld am derzeitigen Ferrari-Tief.#w1#

"Die Philosophie hinter dem F2005 ist nicht jene von Costa", erklärte der Brite der 'Gazzetta dello Sport', "sondern eine, die Ferrari in den vergangenen Jahren eingeführt hat. Aldo ist die Fortsetzung dieser Philosophie. Byrne hätte ein Auto auch nicht anders gemacht als den F2005, denn der F2005 ist ein exzellentes Rennauto - und ich sage das auf Basis direkter Vergleichstests, die wir durchgeführt haben. Die Arbeitsgruppe des F2005 ist dieselbe wie die des F2004 - und der hat 15 von 18 Rennen gewonnen. Diese Ingenieure können nicht plötzlich alle zu Idioten geworden sein."

Brawn bestätigte außerdem, dass es keine Pläne gibt, Costa abzusetzen, und er betonte, dass sein Kollege auch den F2006 bauen wird beziehungsweise gerade baut. Die Sargnägel des italienischen Traditionsrennstalls seien demnach eher die Probleme von Reifenhersteller Bridgestone, einen konkurrenzfähigen Pneu herzustellen.