• 02.09.2005 19:03

  • von Fabian Hust

FIA präsentierte Ergebnis der großen Fanumfrage

Der Automobilweltverband FIA präsentierte am Freitag das Ergebnis der umfangreichen Fanbefragung im Internet

(Motorsport-Total.com) - Vom 21. Mai bis zum 8. Juni befragte der Automobilweltverband FIA insgesamt 93.018 Fans aus 180 Ländern im Internet über verschiedene Themen rund um die Formel 1. Dabei ging es um zwei Hauptziele: Erstens wollte man sich ein Bild davon machen, wie die Fans über den Globus verstreut sind. Zweitens wollte man herausfinden, wie die Einstellung der Zuschauer gegenüber der Formel 1 ist.

Titel-Bild zur News: Fans

Die Fans sollen nun Einfluss auf das neue Reglement nehmen

Der Großteil der befragten Fans - rund 50 Prozent - lebt in Europa, 16 Prozent in Nordamerika. Hier ist die Verbreitung des Internets kritisch zu sehen, die den Ausgang der Umfrage bei vielen Fragen deutlich beeinflusst haben dürfte. 91 Prozent der Befragten waren männlich, nur 9 Prozent Frauen nahmen an der Umfrage teil. Den größten Anteil machten mit 35 Prozent 25-34-jährige Teilnehmer aus, 23 Prozent waren zwischen 35 und 44 Jahre alt.#w1#

65 Prozent der Befragten gaben an, sich "extrem" für die Formel 1 zu interessieren, 30 Prozent sind sehr interessiert. 61 Prozent verfolgen die Formel 1 bereits seit mehr als 6 Jahren, 24 Prozent seit 6 bis 10 Jahren, 14 Prozent seit 2-5 Jahren und nur 1 Prozent gaben an, dass sie die Formel 1 in diesem Jahr zum ersten Mal verfolgen.

Ein gewaltiger Prozentsatz von 76 Prozent erklärte, alle 19 Rennen in diesem Jahr im TV anschauen zu möchten. 68 Prozent verfolgen die gesamte Übertragung eines Rennens, 24 Prozent 76 bis 99 Prozent einer Übertragung und nur 2 Prozent schauen sich nur ein Viertel der Übertragung an. Interessant: Am schnellsten zappen im Schnitt die Amerikaner im Programm weiter. Nur acht Prozent der Befragten sind übrigens der Meinung, dass es zu viele Rennen im Formel-1-Kalender gibt.

64 Prozent sagten aus, in diesem Jahr kein Rennen besuchen zu werden, 27 Prozent gehen immerhin zu einem Rennen, vier Prozent zu mehr als drei Rennen. 99 Prozent haben schon ein Rennen innerhalb der letzten zwölf Monate im TV verfolgt, 95 Prozent klickten sich auf eine Formel-1-Webseite ein und 98 Prozent machten sich in einer Zeitung über die Formel 1 schlau. Interessant die Einblicke in den Kommerz: 48 Prozent kauften sich Fanartikel, 40 Prozent kauften sich ein Produkt eines Teamsponsors und 12 Prozent wetteten auf einen Grand Prix.

Für 85 Prozent ist die Formel 1 der Gipfel des Motorsports und für 86 Prozent der Schauplatz fortschrittlicher Technologie - was die Forderung der Automobilhersteller untermauert, dass man die Technik in der Formel 1 nicht zu sehr abrüsten darf. 43 Prozent denken, dass man den richtigen Kompromiss aus Technik und fahrerischem Können in der Formel 1 finden muss. 68 Prozent glauben, in der Formel 1 die besten Fahrer am Start zu sehen. Für 56 Prozent ist die Formel 1 mehr Business als Sport und für 41 Prozent ist der Sport zu elitär.

Wenn es um die Strecken geht, dann liegt Monte Carlo bei den Fans ganz vorn. Für 55 Prozent der Befragten steht fest, dass ihr Interesse an der Formel 1 sinken würde, falls diese Rennen aus dem Kalender genommen werden würde. Es folgen Spa (53 Prozent), Silverstone (49), Monza (43) und Suzuka (38). Der Hockenheimring (27) und der Nürburgring landen im vorderen Mittelfeld. Das Schlusslicht bilden die neuen Kurse Bahrain (15), Shanghai (14) und Istanbul (9), wobei das letzte Rennen zum Umfragezeitpunkt noch gar nicht stattgefunden hatte. Dennoch sagten 53 Prozent aus, dass neue Strecken ihr Interesse an der Formel 1 vergrößern.

In Bezug auf das Qualifying-Format wollen 70 Prozent sehen, dass die Piloten wieder mehrere fliegende Runden fahren können. 12 Prozent wollen jeweils das Einzelzeitfahren mit Rennbenzinmenge, ebenso viele ein Einzelzeitfahren mit wenig Benzin an Bord. Sechs Prozent gefiel das damals noch durchgeführte Qualifying-Format mit zwei Sessions.

91 Prozent wollen in der Formel 1 mehr Überholmanöver und 87 Prozent wünschen sich, dass hierzu die Strecken modifiziert werden. 63 Prozent fordern mehr Teams und 55 Prozent weniger technische Restriktionen. 47 Prozent sind dagegen, auch für das Qualifying in Zukunft Punkte zu vergeben.

Die FIA fragte auch, wie die Fans die Formel 1 in fünf Jahren sehen. 75 Prozent hoffen, dass die Fahrer wieder mehr Einfluss haben, 71 Prozent wollen, dass die Fans mehr technische Informationen erhalten und 46 Prozent wünschen sich die Abschaffung der Fahrhilfen. 55 Prozent sprechen sich gegen einen Einheitsreifen aus. 45 beziehungsweise 42 Prozent wollen eine Angleichung der Leistungsfähigkeit der Teams untereinander durch Budgetbegrenzungen oder Eingriffe in das technische Reglement nicht sehen.

"Fans aus der ganzen Welt stimmen zu, dass es die größte Herausforderung für die Formel 1 in den kommenden fünf Jahren sein wird, konkurrenzfähigen Rennsport zu erhalten", so FIA-Präsident Max Mosley. "Viele wollen den Hauptaugenmerk mehr auf den Fähigkeiten des Fahrers und weniger auf den Fahrhilfen sehen. Diese und andere Ansichten sind ein unschätzbar wertvoller Beitrag zum Beratungsprozess in Bezug auf die zukünftigen Regeln der Formel 1. Zum ersten Mal stellt die Meinung der Fans einen essentiellen Teil dieses Prozesses dar."