• 09.09.2004 10:14

  • von Fabian Hust

Brawn: Fahrhilfen machen keinen Unterschied aus

Ferraris Technischer Direktor, Ross Brawn, glaubt nicht, dass die Rennen durch ein Verbot der Fahrhilfen besser werden würden

(Motorsport-Total.com) - Automatikgetriebe wurden ebenso wieder aus der Formel 1 verbannt wie die Starthilfen, doch geändert hat sich dadurch am Sport nichts. Es gibt immer wieder Stimmen, die fordern, dass die Traktionskontrolle aus der Formel 1 verbannt werden sollte. Die Fahrer sollen ihre 900-PS-Geschosse bitteschön mit dem Gasfuß sensibel bedienen und sich nicht das Fahrgefühl von der Elektronik abnehmen lassen. Das, so glauben einige, würde zu mehr Fahrfehlern führen und damit gleichzeitig zu spannenderen Rennen.

Titel-Bild zur News: Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn

In den Augen von Brawn ist ein Verbot der Traktionskontrolle nicht notwendig

Es gibt jedoch genügend Experten, darunter übrigens auch Fahrer, die die Traktionskontrolle auf jeden Fall beibehalten möchten. Natürlich gibt es dadurch keine Drifts am Kurvenausgang und schwarze Gummispuren auf dem Asphalt, bei der heutigen Leistung würde die Abschaffung der Traktionskontrolle aber zumindest im Regen ein echtes Sicherheitsrisiko darstellen, da es wieder vermehrt zu Drehern kommen würde.#w1#

Ross Brawn, Technischer Direktor von Ferrari, glaubt, dass der Einfluss der Fahrhilfen von der Öffentlichkeit falsch eingeschätzt wird und die Formel 1 Aufklärungsarbeit leisten sollte: "Wenn man sich die Formeln anschaut, die diese Fahrhilfen nicht haben - die Formel 3000 ist ein gutes Beispiel, da gibt es keine Traktions- oder Differential-Kontrolle - hier gibt es keinen Unterschied bei den Rennen", so der Brite gegenüber 'Autosport'. "Ich habe Rennen gesehen, wo es Fahrhilfen gab und solche, wo es keine gegeben hat, und die Erfahrung sagt mir, dass es keinen wirklichen Unterschied ausmacht."

Nach Ansicht des 49-Jährigen sind die Autos zudem heute so ausgeklügelt, dass selbst ohne Fahrhilfen es von außen so aussehen würde, als würden die Autos auf Schienen fahren. Gleichzeitig erklärte Brawn jedoch auch, dass man sich nach Möglichkeiten umsehen müsse, um mehr Überholmanöver zu provozieren. Dazu benötige man die richten Rennstrecken, Rennformate und vor allem drei konkurrenzfähige Teams: "1998, 1999 und 2000 gab es ein paar großartige Rennen, wir hatten zwei Kerle, die es sich wirklich gegeben haben."