• 23.05.2009 16:29

  • von Fabian Hust

Brawn: "Button verblüfft uns immer mehr"

Der Teamchef von Brawn über die Vorstellung seiner WM-Hoffnung im Qualifying in Monte Carlo und die Erwartungen für das Rennen

(Motorsport-Total.com) - Jeder unparteiische Beurteiler kommt im Moment wohl zum Urteil, dass Jenson Button weltmeisterlich fährt. In letzter Minute sicherte sich der Brite in der Qualifikation zum Großen Preis von Monaco in Monte Carlo zum bereits vierten Mal in dieser Saison die Pole Position, besitzt damit die besten Karten, am Sonntag das fünfte von bisher lediglich sechs Saisonrennen zu gewinnen.

Titel-Bild zur News: Jenson Button, Ross Brawn (Teamchef)

Jenson Button und Ross Brawn: Immer wieder Grund zur Freude

Von Teamchef Ross Brawn erhielt der 29-Jährige eine Extra-Portion Lob: "Ich glaube, er hat es sich zur Gewohnheit gemacht, das Beste bis zum Ende aufzuheben", so der Brite im Interview mit der BBC über den Nervenkitzel. "Das hat er auch beim vergangenen Rennen so gemacht." Immerhin war Button im zweiten Qualifying-Durchgang lediglich auf dem achten Rang zu finden.#w1#

"Ich war mir nicht sicher, ob alles zusammen passen würde." Ross Brawn

"Er war mit dem Auto nicht komplett zufrieden", verrät Buttons Teamchef. "Aber kleine Einstellungen hier und dort, und er wusste, welche Runde er produzieren muss. Er fuhr zu diesem Zeitpunkt einfach außergewöhnlich gut. Aber ich war mir nicht sicher, ob alles zusammen passen würde. Jenson verblüfft uns immer mehr. Ein paar Einstellungen hier, ein paar Einstellungen da, er hat es geschafft."

"Wir machten uns auf die zweite Runde und sahen, dass besonders Kimi auf der dritten Runde eine sehr gute Zeit fuhr, und ich glaube Rosberg ebenso. Aber natürlich hat man aufgrund des Benzins, der zusätzlichen Hitze in den Reifen, im dritten Qualifying-Durchgang eine zusätzliche Last, aus diesem Grund blieben wir bei der Herangehensweise, zwei Runden am Stück zu fahren."

"Es war ja auch wirklich eng." Ross Brawn

Buttons Teamkollege Rubens Barrichello, der das Wochenende über bis zum Qualifying schneller war, musste sich am Ende mit dem dritten Rang zufrieden geben: "Natürlich sind wir darüber enttäuscht, denn er hatte heute die Chance auf die Pole. Es war ja auch wirklich eng. Er hat an diesem Wochenende toll mit seinem Auto gearbeitet."

"Das Rennen wird wieder umkämpft sein", zeigte sich Brawn im Interview mit RTL überzeugt. "Es ist gut, zwei Autos auf der sauberen Seite der Startaufstellung stehen zu haben. Aber in Monaco kann eine Menge passieren."

"Die Leitplanken könnten hier in Monte Carlo unser größter Gegner sein." Ross Brawn

"Die Leitplanken könnten hier in Monte Carlo unser größter Gegner sein. Wir sind schnell, aber die Fahrer sind nicht so ganz zufrieden. Das Auto reagiert etwas unvorhersehbar, das müssen wir ändern, ansonsten wird es im Rennen schwierig. Wir haben also noch eine Menge zu tun, aber das Auto ist ganz schön schnell."

"Die Startposition ist natürlich wichtig, aber man muss auch in der Lage sein, einen Abstand herauszufahren. Wenn man die ganze Zeit über nur seine Position verteidigen muss, dann kann eine Menge passieren und es läuft schnell gegen dich. Natürlich ist die Position wichtig, aber man benötigt auch die richtige Balance."

Vor allem Kimi Räikkönen auf dem zweiten Rang dürfte ein Ernst zu nehmender Gegner werden: "Sie haben besser ausgesehen, nicht erst heute. Das dürfte ein schwieriges Rennen werden. Ich denke, dass wir im ersten Rennabschnitt 20 Runden fahren werden, mal schauen, was sie machen."