• 18.06.2009 14:03

  • von Roman Wittemeier

Brawn: Button für alle, alle für Button

WM-Leader Jenson Button und sein Anteil am Gesamterfolg der Mannschaft: "Natürlich trage auch ich einen Teil dazu bei"

(Motorsport-Total.com) - Als beim letzten Grand Prix des Jahres 2008 in Brasilien der damalige Honda-Bolide von Jenson Button lichterloh brannte, hatte diese Szene viel mehr Symbolcharakter als man damals ahnen konnte. Das japanische Werk zog sich im Winter plötzlich zurück und hinterließ in der Formel 1 verbrannte Erde, wäre nicht Ross Brawn als Feuerwehrmann der Mannschaft aus Brackley eingesprungen.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

In der Menschenmenge untergetaucht: Jenson Button als Teamplayer bei Brawn

Wie der berühmte Phoenix aus der Asche stieg das Brawn-Team aus den Honda-Trümmern hervor und krempelte quasi über Nacht die Hackordung in der Formel 1 um. Seither feuert Jenson Button mit dem BGP 001 ein ganz anderes Feuerwerk in der Königsklasse ab. Der Brite fährt von Sieg zu Sieg, während sich sein Teamkollege Rubens Barrichello immer wieder hinten anstellt.#w1#

Wie groß ist der Anteil des Fahrers am Erfolg? Diese Frage beschäftigt die Fans seit jeher. "Das ist schwierig zu beantworten", sagte Button dem 'Daily Express'. Er zog einen - nicht immer passenden - Vergleich heran: "Bei einem Sieg einer Fußballmannschaft kann man auch nur selten sagen, wie viel der Torhüter, der Verteidiger oder der Stürmer dazu beigetragen hat. Es ist eine Mannschaftsleistung. In der Formel 1 ist das ganz genauso."

"Ich bin zwar der Kerl, der das Auto fährt", erklärte der WM-Führende weiter, "aber 400 Leute sind dafür verantwortlich, dass ein solches Auto entworfen und gebaut wird. Wir arbeiten alle zusammen. Ich als Fahrer gebe mein Feedback und helfe damit, ein konkurrenzfähiges Auto entstehen zu lassen. Wenn das Auto also mal nicht so schnell ist, ist das zum Teil auch mein Fehler."
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Ein in der Formel 1 gebräuchlicher Satz folgte sofort: "Es geht immer um das Gesamtpaket." Man fühle sich nach gewisser Zeit in einem Team auch als Fahrer mitverantwortlich für alle Entwicklungen. "Man zeigt nie mit dem Finger auf Einzelne", so Button. "Der Fahrer im Auto ist genauso wichtig wie alle anderen Leute im Team auch. Mit dem letztjährigen Auto hätte ich zum Beispiel nie und nimmer gewinnen können - vollkommen unmöglich."

Buttons Ansatz der Arbeit im Team: "Man muss viel Zeit investieren. Man muss jederzeit sicherstellen, dass man das Beste aus dem Wagen herausholt. Auf Seiten der Ingenieure ist es genauso." Er fügte hinzu, dass es einen weiteren ganz wichtigen Aspekt gäbe: "Du musst einen haben, der das Team passend zusammenstellt. Einen solchen Mann haben wir seit dem vergangenen Jahr in Ross Brawn. Am Ende liegt es dann nur noch daran, dass man das Potenzial auf der Strecke umsetzen muss."