Brawn ärgert sich über halbe Punkte

Obwohl Jenson Button das Abbruchrennen in Malaysia gewonnen hat, hätte Erfolgsteamchef Ross Brawn gerne einen Restart gesehen

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Abbruch des Grand Prix von Malaysia wegen extremer Regenfälle wurde Jenson Button heute nach 31 Runden zum Sieger erklärt. Weil die vollen 42 Runden noch nicht absolviert waren, gab es dafür nur fünf statt zehn Punkte, ebenso wie für Rubens Barrichello, der als Fünfter zwei statt vier Punkte zugesprochen bekam.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Buttons Brawn-Mercedes war auch im Regen das schnellste Auto

Insofern überwog bei Teamchef Ross Brawn nach dem endgültigen Abbruch weniger die Freude über den Sieg als der Ärger über die entgangenen Zähler für den WM-Kampf: "Ich hätte ehrlich gesagt gerne einen Restart gesehen, denn unser Auto lief im Regen richtig gut. Das hat auch Rubens gezeigt. Außerdem bekommen wir jetzt nur die Hälfte der Punkte, aber ein Sieg ist ein Sieg", sagte der Brite in einer ersten Stellungnahme.#w1#

"Im Trockenen hätten wir noch besser ausgesehen", so Brawn, der bei einem Regenrennen wie dem heutigen als leidenschaftlicher Stratege natürlich voll in seinem Element war. Doch die Ex-Honda-Truppe hat nicht so gut gepokert wie etwa Timo Glock. Das nimmt der Teamchef zum Teil auf seine eigene Kappe: "Die Renningenieure haben da natürlich das Wort, aber ich trage die Verantwortung und entscheide mit, klar."


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von Malaysia, Sonntag


"Wir haben nicht die optimalen Entscheidungen getroffen, aber es war insgesamt doch okay", gab der 54-Jährige zu Protokoll. "Timo hat mit den Intermediates am besten gepokert. Die Wettervorhersage sah aber so aus, als würde es gleich voll zu schütten beginnen, also wechselten wir erst auf die Regenreifen, dann auf die Intermediates und dann wieder auf die Regenreifen. Aber es hat ja gereicht."

Aus FIA-Sicht kann Brawn den Abbruch übrigens nachvollziehen: "Ich glaube schon, dass es die richtige Entscheidung war. Es wird immer dunkler und es wäre bei diesen Bedingungen wahrscheinlich zu gefährlich gewesen", bemerkte er. Und dazu, dass seine beiden Piloten auch nach zwei von 17 Rennen eine Doppelführung in der Fahrer-WM innehaben, fiel ihm nur folgender Satz ein: "Das Märchen geht weiter!"