Bourdais frustriert über Desinteresse der Formel 1

Sébastien Bourdais träumt weiterhin von einem Wechsel in die Formel 1, will dafür aber keinesfalls seine ganze Karriere aufs Spiel setzen

(Motorsport-Total.com) - Demnächst wird sich Sébastien Bourdais aller Voraussicht nach seinen dritten ChampCar-Titel en suite sichern, doch das Interesse von Formel-1-Teams an seinen Qualitäten hält sich weiterhin in Grenzen. Trotz seiner jahrelangen vergeblichen Versuche hat der Franzose die Hoffnung auf einen Wechsel in die Königsklasse des Motorsports aber noch nicht aufgegeben.

Titel-Bild zur News: Sébastien Bourdais

Sébastien Bourdais wird wohl bald seinen dritten ChampCar-Titel einfahren

"Die Formel-1-Teams schenken dem, was ich hier erreicht habe, nicht allzu viel Beachtung. Das ist mein größtes Problem", wird Bourdais von 'Townhall.com' zitiert. "Ob sie damit Recht haben oder nicht, ist völlig egal, aber dass es so ist, ist eine Tatsache." In der ChampCar-Serie fühle er sich zwar nicht unwohl, denn seiner Meinung nach handelt es sich dabei um eine "sehr professionelle" Kategorie, doch die Formel 1 ist eben der Traum eines jeden Rennfahrers.#w1#

Das Dilemma des 27-Jährigen: Zwar hatte er immer wieder Möglichkeiten, einen Wechsel nach Europa zu wagen, doch niemand wollte ihm bisher ein Stammcockpit garantieren - für den Dominator der nordamerikanischen Rennszene eine inakzeptable Situation. Dass er sein auch finanziell gemachtes Nest in der ChampCar-Serie unter unsicheren Umständen nicht verlassen will, ist verständlich, gleichzeitig wird es ohne Risiko aber nicht klappen.

"Ich kann für ein 'Vielleicht' nicht alles wegwerfen, was ich mir hier in den vergangenen drei Jahren aufgebaut habe." Sébastien Bourdais

"Ich kann für ein 'Vielleicht' nicht alles wegwerfen, was ich mir hier in den vergangenen drei Jahren aufgebaut habe", argumentierte er. "Garantiert mir etwas! Worüber sollen wir uns sonst unterhalten? Das ist eine Einbahnstraße. Ja, ich will in die Formel 1, aber ich kann nicht alles aufs Spiel setzen. Es ist eine herzzerreißende Situation, in der das einfach nicht geht. Die Leute sagen: 'Du musst dich der Sache verschreiben!' Ich sage: 'Ihr lasst mir ja keine Wahl...'"

Sollte sich die Einstellung der Teams ihm gegenüber nicht ändern, sei ein Wechsel "unrealistisch", hielt Bourdais fest - und ihm ist auch klar: "Je näher mein 30er kommt, desto geringer werden meine Chancen." Theoretisch wäre er ja früher ein Kandidat für Renault gewesen, doch aus Frust über die Nichtberücksichtigung durch Flavio Briatore hat der Franzose seine Landsleute mehrfach öffentlich kritisiert und damit diese Tür wohl zugeschlagen.