Boullier: Siege weiterhin auf dem Plan

Nach dem verletzungsbedingten Ausfall Robert Kubicas weicht Renault-Boss Eric Boullier nicht vom ursprünglichen Plan ab, Rennen zu gewinnen

(Motorsport-Total.com) - Unmittelbar im Anschluss an die ersten Testfahrten des Formel-1-Winters im spanischen Valencia galt Renault als der Geheimtipp für die bevorstehende Saison. Robert Kubica setzte im Beisein der versammelten Konkurrenz mit der Wochenbestzeit ein deutliches Ausrufezeichen. Der Rallye-Unfall des Polen wenige Tage später veränderte die Situation bei Renault allerdings schlagartig.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Teamchef Eric Boullier sieht Renault derzeit als drittstärkstes Team

Plötzlich standen nicht mehr Rundenzeiten und Setupvarianten im Mittelpunkt, sondern die Genesung des Stammpiloten, um den es anfangs gar nicht gut stand. Inzwischen befindet sich Kubica erfreulicherweise auf dem Reha-Weg, wenngleich dieser noch einige Zeit andauern wird.

Knapp zwei Wochen vor dem Saisonstart in Melbourne bekräftigt Teamchef Eric Boullier, dass man bei Renault keinen Grund sieht, vom ursprünglichen Plan abzuweichen, der da heißt: an Red Bull und Ferrari dranzubleiben. "Mit dem R31 haben wir uns ganz klar zur Innovation bekannt", so Boullier gegenüber der spanischen Tageszeitung 'El Pais'.

Unveränderte Zielstellung auch ohne Kubica

Innovativ ist am Renault des Jahrgangs 2011 vor allem die Auspuffführung. "Wir haben lange darüber nachgedacht und diskutiert, ob wir die Idee umsetzen sollen, da es ein Risiko war", erinnert sich der Boss an die Designphase des diesjährigen Boliden. "Letzten Endes sagten wir uns: 'Warum nicht?'"

Mit der neuen Fahrerpaarung Nick Heidfeld/Witali Petrow sieht der Franzose das Team nach wie vor gut aufgestellt und spricht auch weiterhin von Siegen. Gleichzeitig ist er sich der Stärke der Konkurrenzteams absolut bewusst. "Ob wir tatsächlich Rennen gewinnen können, das kann ich im Moment noch nicht sagen. Dafür ist es noch zu früh. Red Bull und Ferrari werden unsere Hauptgegner sein", analysiert Boullier. Wenn man sich die bisherige Geschwindigkeit der beiden genannten Teams vor Augen führt, ist klar, von welchen Regionen der Franzose spricht.

Die Teams von McLaren und Mercedes vergisst er in diesem Zusammenhang ebenfalls nicht, sieht die eigene Mannschaft derzeit aber noch im Vorteil: "Ich respektiere diese Teams und weiß, dass sie mehr Ressourcen als wir zur Verfügung haben. Wenn es uns gelingt, vor ihnen zu bleiben, ist das ein großer Erfolg für uns."