Boullier: Renault sucht Verbesserung im Qualifiying

Für das anstehende Rennen in Montreal fordert Renault-Teamchef Eric Boullier vor allem eine Verbesserung im Abschlusstraining

(Motorsport-Total.com) - Durch den Unfall von Witali Petrov entgingen Renault in Monaco wichtige WM-Punkte. Das kommende Rennen in Kanada zählte 2010 nicht zu den besten Rennen für das Team. Für dieses Jahr ist Eric Boullier optimistischer, vor allem, weil sich Witali Petrov stark gesteigert hat.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Eric Boullier wünscht sich für Kanada beide Autos unter den ersten acht

Frage: "Es war ein ereignisreiches Rennen in Monaco. Wie lautet dein Urteil nachdem du das Wochenende verarbeitet hast?"
Eric Boullier: "Zuerst einmal war ich erleichtert, dass sich Witali bei dem Unfall nichts gebrochen hat und sich keine Fraktur zugezogen hat. Es war ein beunruhigender Moment als es passierte, aber wir waren froh, dass zeitig Entwarnung gegeben wurde. Danach kam die Enttäuschung, dass wir viele Punkte verpasst haben. Witali war in einer guten Position, um unter den ersten drei oder vier ins Ziel zu fahren. Deshalb betrachten wir das als verpasste Chance. Aber wir müssen an unserer Performance im Qualifiying arbeiten, um eine bessere Ausgangslage für Sonntag Nachmittag zu haben."

Frage: "Einige Fahrer, wie zum Beispiel Jenson Button, haben sich nach den Unfällen für eine Verbesserung der Sicherheit in Monaco ausgesprochen. Wie siehst du das?"
Boullier: "Ich kann die Meinungen der Fahrer verstehen, wenn sie die dramatischen Unfälle von Monaco sehen. Wie auch immer, ich denke, wir müssen bei diesem Problem kühlen Kopf bewahren. Unser Sport, eigentlich jeder Sport mit Geschwindigkeit, kann gefährlich sein."

"Die Tatsache, dass ernstzunehmende Unfälle keine Verletzungen bei den Fahrern verursacht haben ist ein klarer Beweis für die Sicherheit. Die Bemühungen der Formel 1 und der FIA in den letzten zwölf Jahren haben sich ausgezahlt. Es war viel Arbeit, die Strecken und Autos zu verbessern. Ich denke, dass wir jetzt mehr an einzelnen Stellen ansetzen sollten, wie zum Beispiel dem Tunnelausgang von Monaco. Wenn wir das machen, wird es weniger Sorgen in der Zukunft geben."


Fotos: Renault, Großer Preis von Monaco


Frage: "Letztes Jahr wurde Robert Kubica in Montreal Achter und Witali kam auf Rang 14 ins Ziel. Was denkst du, wie es dieses Jahr aussieht?"
Boullier: "Kanada ist ein Spezialfall, weil es eine Strecke mit geringem Abtriebslevel und zugleich Straßenkurs ist. Wir erwarten, dass Witali stärker ist als letztes Jahr, weil er sich dieses Jahr stark verbessert hat. Zudem haben wir durch die Erfahrungen im vergangen Jahr ein besseres Verständnis für das Rennen in Kanada. Ich bin sehr sicher, dass beide Autos unter den ersten acht ins Ziel kommen."

Frage: "Du erwähntest, dass ihr die Performance im Qualifiying verbessern müsst. Was muss unternommen werden, um das zu realisieren?"
Boullier: "James Allison und die Leute an der Rennstrecke arbeiten sehr hart daran. Sie haben sich die verschiedenen Probleme angesehen und beginnen zu verstehen, woran es fehlt. Unser Auto ist schnell, manchmal sehr schnell und ich bin zuversichtlich, dass wir alles zusammen bekommen um immer schnell zu sein. Es gibt keine magische Wand und deshalb müssen wir die Stunden im Windkanal nutzen, um dorthin zu kommen, wo wir hinmüssen."

Frage: "Das Rennen in Kanada gehört fest in den Kalender. Wie wichtig ist der Grand Prix hier?"
Boullier: "Kanada ist ein großes Vermögen für den Sport, weil es das einzige Rennen in Nordamerika ist. Die Atmosphäre und die Fans sind beeindruckend. Viele Rennen können von den Besucherzahlen hier nur träumen. Und durch so einen hohen Grad an Unterstützung ist es sehr magisch, hierhin zurückzukehren. Jeder in der Stadt unterstützt dieses gewaltige Niveau an Begeisterung."