Boullier: "Der E20 ist kein einfaches Auto"

Lotus-Teamchef Eric Boullier ist sicher, dass man die Lücke zu den Topteams verkleinert hat, und attestiert dem neuen Boliden viel Potenzial

(Motorsport-Total.com) - In der ersten Testwoche des Jahres in Jerez sah Lotus wie der große Geheimtipp für die Saison aus, doch in Barcelona machte dem Team ein Problem mit der Befestigung der Radaufhängung zu schaffen, weshalb man auf ein Drittel der Testtage verzichten musste. An den letzten vier Tagen in Barcelona glänzte man wieder mit drei Bestzeiten.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kann Lotus mit dem E20 und Kimi Räikkönen die Topteams überflügeln?

Dennoch meint Teamchef Eric Boullier gegenüber 'Autosport', dass er sein Team derzeit nicht in Front, aber im Aufwind sehe (Formel-1-Datenbank: die Ära Boullier in Zahlen). "Es ist sehr ermutigend, dass wir die Lücke im Vergleich zum Vorjahr verkleinert haben, obwohl wir uns ziemlich sicher sind, dass sie noch vor uns liegen", spielt er auf Red Bull und McLaren an. "Das zeigt uns, dass wir aufholen können."


Fotos: Lotus, Testfahrten in Barcelona


Auf die Frage, ob er glaube, dass die beiden Top-Teams dennoch außer Reichweite sind, reagiert er: "Wenn ich das glauben würde, dann sollte ich jetzt aufgeben. Wir müssen natürlich härter pushen, aber wir können die Lücke schließen. Es liegt also an uns, dieses Jahr besser abzuschneiden und nächstes Jahr sogar noch besser."

Der Lotus-Teamchef setzt seine Hoffnungen in die auf Anhieb gute Performance des E20 zu Beginn der Tests: "Das Auto war vom ersten Tag an schnell. Es ist sehr gut designt und ganz klar im Vergleich zu den vergangenen Jahren ein Schritt nach vorne. Dadurch konnten wir in Jerez viele Kilometer abspulen, hatten dann aber einen leichten Rückschlag, als wir vier Testtage versäumten." Der letzte Test in Barcelona war aber laut Boullier "nicht schlecht."

Das über den Haufen geworfene Testprogramm hinterließ dennoch seine Spuren: "Wir mussten acht Tage in vier Tagen durchbringen, aber alles in allem lief es nicht schlecht." Er gibt zu, dass der E20 äußerst komplex ist: "Es ist kein einfaches Auto, aber die Fahrer mögen es - sie fühlen sich darin wohl und haben ein Vertrauen entwickelt. Außerdem reagiert es gut und widerspiegelt die Simulationsdaten. Bisher bauen wir also auf einer guten Basis auf."