Boullier: "Das Streckenlayout ist hier einfach ganz eigen"

Lotus-Teamchef Eric Boullier zeigt sich vom vergleichsweise schwachen Abschneiden des Teams in Monza nicht überrascht und lobt Jerome D'Ambrosio

(Motorsport-Total.com) - Aus dem erhofften Podestplatz für Lotus-Pilot Kimi Räikkönen wurde am Sonntag in Monza nichts. Der Finne stand mit dem E20 im Vergleich zu McLaren und Ferrari auf verlorenem Posten und lief nach 53 Runden als Fünfter ein. Einmal-Teamkollege Jerome D'Ambrosio brachte das zweite Auto des Teams von Eric Boullier auf Platz 13 in der Führungsrunde ins Ziel.

Titel-Bild zur News: Eric Boullier (Lotus-Teamchef)

Eric Boullier zieht nach dem Grand Prix von Italien ein gemischtes Fazit Zoom

Für den Lotus-Teamchef ist das Abschneiden keine Überraschung. "Wir wussten anhand der Erfahrungen aus den vergangenen Jahren bereits vor dem Start, dass wir nicht so gut aussehen würden wie bei den zurückliegenden Rennen. Das Streckenlayout in Monza ist einfach ganz eigen", urteilt Boullier mit Blick auf die Performance des vormaligen Renault-Teams im Königlichen Park.

Dennoch liegt Räikkönen nach dem Grand Prix von Italien in der Gesamtwertung mit nur einem Punkt Rückstand auf Monza-Sieger Lewis Hamilton (McLaren) auf Platz drei. Der technisch bedingte Ausfall von Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel spielte dem Finnen dabei allerdings in die Karten. Der amtierende Weltmeister liegt nun seinerseits nur einen Punkt hinter Räikkönen.

"Das ist natürlich gut für uns und für Kimi", sagt Boullier mit Blick auf die aktuelle Position des "Iceman" und gibt als Maßgabe für die kommenden Rennen aus: "Wenn es uns weiterhin gelingt, konstant gute Punkte zu sammeln, sollten wir dabei sein. Die Konstanz war schon zu Beginn des Jahres unser Ziel und die gegenwärtige Situation unterstreicht dies nur. Jetzt freuen wir uns auf die nächsten Rennen, denn diese sollten hinsichtlich der Streckencharakteristik wesentlich besser zu unserem Auto passen."

Von Enttäuschung über das Abschneiden von Grosjean-Ersatz D'Ambrosio will der Teamchef nichts wissen. "Direkt beim Start meldete sich beim ihm das KERS ab. Das war natürlich ein großer Nachteil und macht bei der Rundenzeit fast eine Sekunde aus", rechnet Boullier vor und versichert: "Er erledigte einen sehr guten Job. In der zweiten Hälfte des Rennens war er genauso schnell wie das Auto vor ihm." Der Toro Rosso von Daniel Ricciardo war bei den zurückliegenden Rennen allerdings nicht unbedingt die Messlatte für einen Lotus-Boliden.


Fotos: Lotus, Großer Preis von Italien


Als besonders positiv stellt der Lotus-Teamchef hinsichtlich der Leistung des belgischen Ersatzmannes heraus, dass dieser "am gesamten Wochenende keine Fehler machte und sich stetig steigerte". Mit baldigen Freitagseinsätzen für D'Ambrosio rechnet der Boss allerdings nicht. "Wenn wir es uns leisten können, werden wir das tun. Angesichts der engen Situation in der Weltmeisterschaft wollen wir aber jede Gelegenheit nutzen, gut abzuschneiden", sagt Boullier und deutet damit an, dass die beiden Stammfahrer Räikkönen und Grosjean so viel Zeit wie möglich im Auto verbringen sollen, um das jeweils optimale Setup erarbeiten zu können.

Beim Grand Prix von Singapur in zwei Wochen wird Grosjean wieder im Cockpit sitzen, nachdem er an diesem Wochenende in Monza nur als "Zaungast" in der Lotus-Box zu sehen war. Boullier ist überzeugt, dass die unfreiwillige Pause einen positiven Effekt auf den Spa-Sünder haben wird. "Er hat mit Sicherheit einiges gelernt und hatte viel Zeit zum Nachdenken, während ein anderer in seinem Auto saß."