Bodenhöhe: Darum wurden die Sauber-Updates unter Wert geschlagen

Das Alfa-Romeo-Team hat ein Aero-Update nach Singapur gebracht, konnte dessen Wirkung aber bisher nicht entfalten - aus einem ganz bestimmten Grund ...

(Motorsport-Total.com) - Das Schweizer Sauber-Team (Alfa Romeo) hat für den Grand Prix von Singapur 2023 aufgerüstet: Unterbodenkanten, Diffusor, hintere Bremsbelüftungen und Frontflügel sind neu am C43, mit dem Ziel, "die aerodynamische Effizienz des gesamten Pakets zu verbessern", wie es in jenem Update-Dokument heißt, das bei der FIA eingereicht werden musste ("Show & Tell").

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas

Nach dem Freitag musste Alfa Romeo mit der Bodenhöhe nach oben gehen Zoom

Das Rennwochenende begann vielversprechend, mit dem zehnten Platz von Valtteri Bottas im Freitagstraining. Im Qualifying am Samstag dann die große Ernüchterung: Sowohl Bottas (16.) als auch Guanyu Zhou (19.) in Q1 out, mit 0,8 beziehungsweise 1,3 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit von Yuki Tsunoda im ebenfalls aktualisierten AlphaTauri.

AlphaTauri liegt derzeit an zehnter und letzter Position in der Konstrukteurs-WM, mit drei Punkten gegen die zehn Punkte von Alfa Romeo (9.). Theoretisch ist es eine Vierergruppe, der auch noch Williams (21 Punkte) und Haas (11) angehören, die in den verbleibenden Rennen um die Positionen 7 bis 10 in der Konstrukteurswertung kämpft.

Insofern ist der Rückstand auf Tsunoda in Q1 besorgniserregend, wie Bottas einräumt, zumal seine Runde fahrerisch eine gute war, wie er sagt. Aber: "Aber zumindest kenne ich die Gründe dafür. Wir mussten nach dem Freitag in Sachen Set-up Kompromisse eingehen."

Was steckt hinter Bottas' Aussage?

Eine kryptische Analyse, hinter der eine Geschichte steckt. Auf dem welligen Stadtkurs in Singapur ist es nicht unüblich, dass die Formel-1-Autos aufsetzen. Auch Max Verstappen klagte über das sogenannte "Bottoming". Und am Freitagabend stellten die Sauber-Mechaniker beim Zerlegen des Autos fest, dass die Schleifelemente auf der Bodenplatte ziemlich stark in Mitleidenschaft gezogen waren.

Also musste man, um eine mögliche Disqualifikation nach dem Rennen am Sonntag zu vermeiden, mit der Bodenhöhe nach oben gehen. So konnte man zwar das "Bottoming" reduzieren, aber mehr Bodenhöhe bedeutet auch weniger aerodynamischen Anpressdruck. Und das ist gerade in Singapur ein echter Rundenzeit-Killer.

Bottas bestätigt: "Wir haben am Freitag gesehen, dass wir mit der Bodenhöhe und der Steifheit, die wir gefahren sind, nach dem Rennen möglicherweise disqualifiziert werden könnten. Also mussten wir Kompromisse eingehen, die Downforce gekostet haben. Das war uns schon vorher klar. Es war aber noch schwieriger, als wir im Vorfeld gedacht hatten."


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"Zumindest wissen wir, dass das neue Paket ein Schritt nach vorn ist", sagt der Finne. Wie er das wissen kann, wenn die Rundenzeit nicht da ist? Die Formel-1-Teams führen am Freitag üblicherweise Staudruckmessungen durch, mit denen man den Nutzen neuer Aerodynamik messen kann. Und diese Messungen belegen, "dass wir Fortschritte gemacht haben".

"Die Set-up-Änderungen haben uns halt Performance gekostet, die wir aber auf einem anderen Streckentyp wieder entfalten können, glaube ich. Basierend auf dem, was wir über das Layout in Suzuka wissen und wie eben die Fahrbahn dort ist, sollten wir dort definitiv dazu in der Lage sein, mehr aus dem Paket herauszuholen", kündigt Bottas an.

Zhou: Kein Vertrauen beim Bremsen

Teamkollege Zhou litt an genau den gleichen Problemen und musste am Freitagabend ebenfalls mit der Bodenhöhe nach oben gehen. Darüber hinaus habe er "nicht das Gefühl gehabt, attackieren zu können. Wir rutschen zwar nicht, aber es fehlt beim Bremsen. Und dann ist die Rundenzeit am Ende nicht gut."

Mehrmals hatte er stehende Vorderräder. Zhou berichtet: "Es fällt mir schwer, beim Bremsen ans Limit zu gehen. Dafür fehlt einfach das Vertrauen ins Auto. Die Strecke wurde im Qualifying immer griffiger, aber ich konnte trotzdem nicht später bremsen. Sonst hätten die Vorderräder blockiert."

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