• 10.08.2002 09:06

  • von Marcus Kollmann

BMW-Williams sieht Ungarn-GP zuversichtlich entgegen

Nach der kurzen Pause voll motiviert, wollen "Schumi II" und Montoya in Ungarn McLaren weiter abhängen und auf Ferrari aufholen

(Motorsport-Total.com) - Beim zurück liegenden Großen Preis von Deutschland konnte das BMW WilliamsF1 Team im Rennen den Abstand zu Ferrari ein wenig verkürzen und den Vorsprung auf McLaren etwas ausbauen. Dieses Abschneiden stimmt das Team zuversichtlich, sich bei den verbleibenden fünf Rennen der Saison als erster Verfolger der Weltmeister zu etablieren.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher und Juan-Pablo Montoya im Ungarn-GP 2001

"Schumi II" und "JPM" kamen letztes Jahr in Ungarn auf den Plätzen 4 und 8 ins Ziel

Die Verschnaufpause im August hat den Fahrern und jenen Teammitgliedern, die ausschließlich in die Testarbeit und Renneinsätze involviert sind, etwas Erholung gegönnt. In den Fabriken von WilliamsF1 in Grove und BMW in München wurde indes mit großem Engagement weiter gearbeitet. Einer der Schwerpunkte war dabei die weitere Verbesserung der Leistungen im Renntrimm, vor allem mit Blick auf die hohen Temperaturen, die in Ungarn zu erwarten sind.

"Ich fahre gern nach Budapest, weil ich die Stadt mag, die Rennstrecke gefällt mir allerdings weniger", gesteht Juan-Pablo Montoya im Vorfeld des dreizehnten WM-Laufs. Seine Abneigung begründet der Kolumbianer wie folgt: "Sie erinnert mich eher an eine Kartbahn als an einen richtigen Formel-1-Kurs. Mein erstes F1-Rennen dort war im vergangenen Jahr nicht sehr erfolgreich, aber in dieser Saison haben wir definitiv das bessere Paket. Ich bin zuversichtlich für meinen zweiten Einsatz in Budapest. Auch, wenn der Hungaroring nicht mein Lieblingskurs ist: Es ist mein Job, das Beste aus den Möglichkeiten zu machen. Die beiden Grands Prix davor so dicht hintereinander zu haben, war sehr anstrengend. Ich glaube, jeder in der Formel 1 hat sich auf die Pause gefreut. Ich habe die meiste Zeit in Miami verbracht, mich mit meiner Familie und Freunden entspannt. Jetzt bin ich bereit für den Rest der Saison."

"Mir hat die Pause sehr, sehr gut getan. Ganz einfach, um meine Akkus wieder aufzuladen und frisch gestärkt in die letzten fünf Rennen zu gehen", sagt Ralf Schumacher. "Dabei geht es mir weniger um den Kampf um Platz zwei in der Weltmeisterschaft hinter meinem Bruder Michael, sondern vielmehr um die Tatsache, dass wir bis zum Ende der Saison Ferrari einholen sollten", beschreibt der Wahl-Österreicher das Hauptziel der Blau-Weißen. "Wenn das nämlich nicht passiert, müssen wir uns um die WM 2003 gar keine Gedanken machen, dann haben wir keine Chance. Also wird Budapest schon eine Standortbestimmung, wie das Kräfteverhältnis in Zukunft aussehen könnte. Der Hungaroring ist ein Kurs ähnlich wie Monaco, auf den ich mich freue, weil man im Auto unheimlich viel arbeiten muss. Meistens kommt in Ungarn noch Hitze dazu, und dann kann ich, unabhängig von der Performance des Autos, auch meine körperliche Fitness ausspielen."

Sam Michael, Chief Operations Engineer, WilliamsF1: "Der Hungaroring zeichnet sich in erster Linie durch langsame bis mittelschnelle Kurven aus, die maximalen Abtrieb und Grip durch die Reifen erfordern. Die mechanische Fahrzeugabstimmung zielt normalerweise darauf ab, bestmögliche Haftung und Traktion bei niedrigen Geschwindigkeiten zu haben und gleichzeitig gute Richtungswechsel in den schnellen Schikanen zu erlauben. Vor dem GP Deutschland haben wir einen guten Fortschritt erzielt und hoffen, diesen Weg in Ungarn fortsetzen zu können."

Der Australier weiter: "Wir kennen die beiden Reifentypen, die uns zur Verfügung stehen werden. Sie haben einen recht langlebigen Eindruck gemacht. Der Verschleiß kann durch hohe Asphalttemperaturen, hohe Traktion und Kurvenbelastungen kritisch werden. Wir werden das Freitagstraining in die sorgfältige Abwägung zwischen den beiden Reifenmischungen investieren. Eine gute Startposition ist sehr wichtig, weil das Überholen ähnlich schwierig ist wie in Monaco. Das gilt selbst dann, wenn die Leistungsunterschiede groß sind. Dadurch wird eine gute Rennstrategie besonders entscheidend."

"Der Kurs in Budapest ist etwas ganz Spezielles, eine langsame Strecke mit wenig Grip, da kommt man nur mit viel Abtrieb zurecht", weiß BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger aus eigener Erfahrung. "Die Temperaturen sind meist sehr hoch, das fordert Mensch und Material, dabei spielen auch die Reifen eine entscheidende Rolle. Wir haben in Monaco dieses Jahr gezeigt, dass wir auf solch engen Kursen Fortschritte gemacht haben. Unser erstes Ziel wird auch in Ungarn sein, gegenüber McLaren keine Punkte zu verlieren, um unsere Chancen auf den zweiten Platz in der Teamwertung der Weltmeisterschaft zu erhöhen. Nachdem wir zuletzt auch etwas näher an Ferrari heranrücken konnten, hoffen wir, dass sich dieser Trend fortsetzt. Gestärkt durch das gute Ergebnis von Hockenheim und ein wenig Pause für die Mannschaft sehen wir dem Großen Preis von Ungarn zuversichtlich entgegen", gibt sich der BMW-Motorsportdirektor optimistisch.

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