• 04.10.2002 20:07

BMW-Williams-Duo freut sich auf Suzuka

Sowohl Montoya als auch Schumacher mögen den anspruchsvollen Kurs von Suzuka und hoffen auf einen erfolgreichen Saisonabschluss

(Motorsport-Total.com) - Beim zurück liegenden Grand Prix der USA hat das BMW-Williams-Team den zweiten Platz in der Weltmeisterschaft der Konstrukteure vorzeitig unter Dach und Fach gebracht und damit seinen kontinuierlichen Aufstieg fortgesetzt. Während allerdings im Wettstreit der Teams der Kampf gegen McLaren gewonnen ist, sind in der Fahrerwertung noch längst nicht alle Plätze bezogen: Sowohl die beiden Piloten des BMW-Williams-Teams, Juan-Pablo Montoya und Ralf Schumacher, als auch David Coulthard (McLaren-Mercedes) werden in Japan um die Bronze-Medaille bei den Fahrern kämpfen.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Juan-Pablo Montoya kam im letzten Jahr in Suzuka auf den zweiten Platz

Die Rennstrecke von Suzuka ist ein schneller Kurs, der dem BMW-Williams-Team liegen könnte. Mathematisch hat Montoya beim Finale die besten Chancen auf Rang drei in der Fahrer-WM. Ralf Schumacher, der in Suzuka seinen 100. Grand Prix fahren wird, hält dort den Rundenrekord mit 1.36,944 Minuten.

Juan-Pablo Montoya: "Ich mag Suzuka, der Kurs zählt zu meinen Lieblingsstrecken. Er ist ähnlich schnell wie Spa und hat viele Richtungswechsel, was gut zu meinem Fahrstil passt. 2001 habe ich mich dort für Startplatz zwei qualifiziert und bin auch im Rennen Zweiter geworden. Ich bin guten Mutes für den diesjährigen Grand Prix, trotzdem ist nicht zu erwarten, dass wir den Ferrari näher kommen. Zuletzt haben wir in Indianapolis für das Team den zweiten Platz in der WM gesichert, aber in der Fahrerwertung sind noch nicht alle Positionen bezogen. Die Fans in Japan sind toll, und ich hoffe, dass ihre Begeisterung nicht darunter leidet, dass die Weltmeistertitel schon vor einer ganzen Weile vergeben wurden. "

Ralf Schumacher: "Auch wenn ich im Formel-1-Kalender keine unbedingte Lieblingsstrecke habe, so muss ich doch sagen, dass Suzuka zu meinen Favoriten gehört. Die S-Kurven hinter den Boxen und die ultraschnelle 130R sind so ziemlich das Anspruchvollste, was die Formel 1 zu bieten hat. Das ist eine Herausforderung für Auto und Fahrer, mir machen diese Streckenteile einen Riesenspaß. Ich werde für einen BMW Marketingtag schon eine Woche vor dem Rennen nach Tokio reisen. Das mache ich gern, da ich mich in Japan durch mein Engagement 1996 in der Formel Nippon ganz gut zu Recht finde. Hoffentlich gilt das auch für unsere Leistung im Rennen, denn ein versöhnlicher Saisonabschluss wäre wichtig für die Motivation des ganzen Teams. Denn schließlich wartet auf uns alle sehr viel Arbeit, um den Vorsprung von Ferrari aufzuholen."

Sam Michael, Chefingenieur: "In Suzuka werden wir das letzte Rennen der Saison 2002 sehen, und die Strecke ist zusammen mit Spa eine der aufregendsten im Formel-1-Kalender. Die schnellen, flüssigen Kurven zu Beginn einer Runde sowie die Haarnadelkurve, die Schikane und die berüchtigte, schnelle 130R sind Herausforderungen für die Fahrer. Man muss einen guten Rhythmus finden in Suzuka. Die Strecke verlangt viel Abtrieb und eine ausgesprochen steife Fahrzeugabstimmung für eine stabile Straßenlage in den schnellen Kurven. Gute Bremsen sind vor der Schikane und der Haarnadelkurve entscheidend."

"Michelin hat bei den letzten beiden Rennen 2002 Fortschritte gemacht. Ich denke, sie werden uns - wie bereits im Vorjahr - für Japan einen guten Reifen zur Verfügung stellen. Motorleistung ist in Suzuka nötig, um steile Flügeleinstellungen fahren zu können. Diese wiederum erschweren das Überholen, wenngleich vor der Schikane eine gute Möglichkeit besteht. Der große Gewichtsnachteil eines vollen Tanks und der folglich erhöhte Reifenverschleiß sprechen in Suzuka für eine Rennstrategie mit zwei Boxenstopps."

Gerhard Berger, BMW-Motorsportdirektor: "Suzuka und Spa sind für mich die tollsten Rennstrecken, die wir im aktuellen Formel-1-Kalender haben. Suzuka ist extrem anspruchsvoll, sowohl für den Piloten als auch für das Chassis und den Motor. Als Fahrer war Suzuka immer einer meiner Lieblingskurse, 1987 und 1991 habe ich dort gewonnen. Die Streckencharakteristik wird den Ferrari sicher liegen, da machen wir uns keine Illusionen. Um deren Vorsprung aufzuholen, sind technische Quantensprünge nötig. Deshalb ist es gut, wenn die Saison 2002 vorbei ist, dann können alle mit ganzer Kraft für 2003 arbeiten. Was unseren Motor angeht, liegen wir sehr gut im Plan. Wir haben den P83 bereits am 18. September erstmals bei Testfahrten eingesetzt und hatten vor dem Saisonfinale noch einmal Gelegenheit dazu."

Ralf Schumacher stellte auf dem im Vorjahr 5,859 Kilometer langen Kurs den Rundenrekord in 1.36.944 Minuten auf, das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 217,573 km/h. Juan-Pablo Montoya und Ralf Schumacher erreichten die Startplätze zwei und drei. Im vergangenen Jahr bescherte der Große Preis von Japan dem BMW-Williams-Team einen guten Saisonabschluss, bei dem beide Piloten in die Punkteränge fuhren. Montoya wurde Zweiter und erzielte damit die neunte Podiumsplatzierung des Teams in der Saison 2001. Ralf Schumacher kam trotz einer Stop-and-Go-Strafe wegen Abkürzens in der Schikane noch als Sechster ins Ziel.