• 10.05.2009 22:26

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

BMW schöpft Mut für die nächsten Rennen

Obwohl es am Ende nur zwei Punkte wurden, nimmt BMW Motorsport Direktor Mario Theissen Mut für die nächsten Rennen mit

(Motorsport-Total.com) - Wie sich die Zeiten ändern: Im Vorjahr hätten beim BMW Sauber F1 Team mit nur zwei Punkten aus einem Rennen die Alarmglocken geschrillt, doch nach dem heutigen Grand Prix von Spanien überwiegt für Mario Theissen das Positive. Der BMW Motorsport Direktor ist zufrieden, dass das umfangreiche Update für den Europaauftakt angeschlagen hat.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld vor Kimi Räikkönen

Nick Heidfeld konnte zu Beginn Kimi Räikkönen clever in Schach halten

Eine Steigerung von einer halben Sekunde hatte man sich von den aerodynamischen Änderungen versprochen - und die scheint man tatsächlich gefunden zu haben: Zwar belegten Nick Heidfeld und Robert Kubica in Barcelona nur die Positionen sieben beziehungsweise elf, aber das hatte mehr mit einem teilweise unglücklichen Rennverlauf zu tun als mit fehlender Performance. Das Team scheint sich nach dem Fiasko von Bahrain zumindest wieder ins Mittelfeld vorgeschoben zu haben.#w1#

Noch reicht es nicht für Siege

So weit, den F1.09 schon als vierte Kraft einzustufen, würde Theissen trotzdem noch nicht gehen: "Da muss ich mir erst die Zahlen anschauen, aber es war auf jeden Fall ein guter Schritt nach vorne. Wir haben Boden gutgemacht", bilanzierte der Deutsche nach dem fünften Saisonlauf. "Das Auto war okay - nicht so schnell wie die Besten, aber konkurrenzfähig. Das stimmt mich für die nächsten Rennen zuversichtlich."

¿pbvin|512|1535||1pb¿Theissen ist überzeugt davon, dass heute mehr drin gewesen wäre, doch mit Kubica hatte das nach dem Qualifying besser positionierte Auto in der ersten Runde nicht das nötige Glück: "Robert wurde hinter Glock eingeklemmt. Damit war sein Rennen gelaufen, denn er hat schon in der ersten Kurve fünf Plätze verloren. Seine Strategie war nach vorne ausgerichtet, aber er steckte hinter Autos fest, die länger fahren konnten als er."

Optimismus schöpft man in Hinwil und München aus der Tatsache, dass man das neue Aeropaket aufgrund des Testverbots erst in Barcelona einem Praxistest unterziehen konnte. Dadurch besteht noch Spielraum nach oben: "Durch eine Verfeinerung des Setups können wir noch mehr rausholen. Außerdem haben wir für die kommenden Rennen weitere Verbesserungen geplant", kündigte Theissen schon für Monte Carlo weitere neue Teile an.

Monte Carlo: Neues Spiel, neues Glück

"Monaco ist ein anderes Pflaster." Mario Theissen

"Monaco", sagte der 56-Jährige, "ist ein anderes Pflaster. Dort geht es weniger um die Aerodynamik, sondern mehr um mechanische Traktion. Ich hoffe, dass wir auch dort unsere Fortschritte demonstrieren können." Theoretisch sollte es dem BMW Sauber F1 Team helfen, wenn die Aerodynamik als Kriterium weniger stark gewichtet ist. Andererseits wird der Doppeldiffusor wahrscheinlich erst für Istanbul fertig.

Den anvisierten WM-Titel muss man jedoch ungeachtet des eingeleiteten Aufwärtstrends wahrscheinlich endgültig abhaken. 2008 hatte Kubica nach fünf Rennen nur elf Punkte Rückstand, derzeit fehlen Heidfeld 35 und dem Polen gar 41 Zähler. "Es wird nicht einfacher", seufzte Theissen, der aber gleichzeitig neuerlich betonte, dass es derzeit noch keinen Plan gibt, die Saison vorzeitig abzuschreiben und den Fokus auf 2010 zu legen.