• 29.05.2009 13:00

BMW Sauber mit Entschlossenheit nach Istanbul

Entwicklung statt Ernüchterung: Das BMW Sauber F1 Team setzt in der Türkei erstmals auf einen Doppeldiffusor - Fortschritte sind das Ziel

(Motorsport-Total.com) - Mit dem bisherigen Abschneiden kann das BMW Sauber F1 Team nicht zufrieden sein. Ein umfangreiches Update sollte ab Barcelona Besserung bringen, doch in Monaco folgte ein herber Rückschlag. Nun hofft die Mannschaft aus München und Hinwil darauf, den Spieß in Istanbul wieder umdrehen und an die zuletzt vielversprechenden Leistungen aus Spanien anknüpfen zu können. So werden Robert Kubica und Nick Heidfeld am Bosporus mit dem neuen Doppeldiffusor ausrücken.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld und das BMW Sauber F1 Team nehmen Kurs auf Istanbul

Davon und auch von der Charakteristik des Istanbul Park Circuit verspricht sich das BMW Sauber F1 Team einiges. "Die Rennstrecke in Istanbul ist etwas komplett anderes als der Kurs in Monaco", erläuterte Kubica. "In der Türkei erwartet uns eine sehr moderne Anlage mit mehreren Hochgeschwindigkeitskurven. Die berühmteste davon ist die Kurve acht, ein schneller Linksbogen. Natürlich hoffen wir, in Istanbul besser abzuschneiden als in Monaco."#w1#

BMW Sauber forciert die Entwicklungsarbeit

Auch Teamkollege Heidfeld rechnet fest mit einer Steigerung: "Ich hoffe, dass unsere schlechte Leistung von Monaco ein Ausreißer bleibt und diese spezielle Strecke unserem Auto eben nicht lag. Zuvor in Spanien hatte sich ja ein Aufwärtstrend abgezeichnet und für Istanbul haben wir das nächste Update vorbereitet, das dann auch einen Doppeldiffusor beinhaltet", meinte der Deutsche und fügte an: "Die Strecke in Istanbul hat einige sehr schöne Passagen."

"Vor allem natürlich die Kurve acht, die recht schwierig ist - sehr lang, schnell und mit mehreren Scheitelpunkten. Für die lange Gerade mit dem Rechtsknick braucht man einen guten Topspeed", nannte Heidfeld einige Eckpunkte der Rennstrecke. "Die Stadt ist riesig, international und interessant. Ich wohne wieder in einem Hotel auf der europäischen Seite und werde mich jeden Tag mit dem Roller durch den Stau über die Brücke nach Asien arbeiten."

"Vor dem Großen Preis der Türkei fällt unsere Bilanz ernüchternd aus." Mario Theissen

Auf zu neuen Ufern ist auch das Motto, welches BMW Motorsport Direktor Mario Theissen für sein Team ausgegeben hat. Mit dem Saisonauftakt war der 57-Jährige alles andere als zufrieden: "Vor dem Großen Preis der Türkei fällt unsere Bilanz ernüchternd aus. Alle in der Mannschaft haben sich den bisherigen Saisonverlauf ganz anders vorgestellt. Nachdem wir in Spanien einen Schritt nach vorne gemacht hatten, waren wir in Monaco eindeutig zu langsam."

"Um wieder konkurrenzfähig zu werden, müssen wir unser Entwicklungstempo erheblich steigern. In Istanbul werden wir den nächsten Schritt umsetzen und erstmals einen mehrstufigen Diffusor an den Start bringen", kündigte Theissen an und ging näher auf die derzeitige Situation seines Rennstalls ein: "Nach drei erfolgreichen Jahren ist diese Phase der erste Rückschlag für uns. Den werden wir wegstecken."


Fotos: BMW Sauber F1 Team, Großer Preis von Monaco


Neu: Doppeldiffusoren für Kubica und Heidfeld

"Schließlich hat dieselbe Mannschaft in München und Hinwil dafür gesorgt, dass wir uns seit Gründung des BMW Sauber F1 Teams kontinuierlich gesteigert haben. Wir alle sind entschlossen, wieder nach vorne zu kommen", so Theissen. Dabei helfen sollen einige Modifikationen am BMW Sauber F1.09, die unter der Regie von Willy Rampf, Head of Engineering beim BMW Sauber F1 Team, vorgenommen wurden.

"Wir werden in der Türkei mit einem neuen Entwicklungspaket an den Start gehen, das auch einen Doppeldiffusor umfasst", erläuterte Rampf. "Weil das Konzept des F1.09 nicht dafür ausgelegt war, mussten wir im Bereich der Aerodynamik eine ganze Reihe von Anpassungen vornehmen. So erfuhren der Frontflügel, die seitlichen Luftleitbleche, die Felgenabdeckungen sowie der hintere Teil der Motorverkleidung Modifikationen."

"Wir werden in der Türkei mit einem neuen Entwicklungspaket an den Start gehen." Willy Rampf

"Davon erwarten wir einen Schritt nach vorne, wenngleich wir uns bewusst sind, dass unsere Konkurrenten nicht stehen bleiben", verwies Rampf auf das enge Starterfeld der Formel 1. "Nach dem Rennen in Monte Carlo haben wir uns zudem sehr eingehend mit der Reifenproblematik auseinandergesetzt. Bridgestone liefert für das Rennen in der Türkei die weiche und die harte Mischung, die recht weit auseinander liegen."

"Der Istanbul Park wird entgegen dem Uhrzeigersinn gefahren und bietet Abwechslung pur. Er weist langsame Passagen auf, wo gute Traktion entscheidend ist, aber es gibt auch sehr schnelle Stellen, so etwa die spektakuläre, aus vier Abschnitten bestehende Kurve acht, die in einem Zug mit rund 250 Kilometer pro Stunde durchfahren wird", sagte Rampf abschließend. "Nach dem enttäuschenden Auftritt in Monte Carlo wollen wir dort ein positives Resultat erzielen."