• 02.07.2006 01:25

  • von Nimmervoll/Stracke

BMW Sauber F1 Team weiter auf dem Vormarsch

Heidfeld hatte im Qualifying in Indianapolis zwar Pech, doch er und speziell Villeneuve haben beim Grand Prix der USA Chancen auf ein Topresultat

(Motorsport-Total.com) - Unabhängig von den abflauenden Diskussionen um den flexiblen Heckflügel befindet sich das BMW Sauber F1 Team in Nordamerika weiter auf dem Vormarsch: Nach der ermutigenden Performance in Montréal schafften gestern in Indianapolis sowohl Jacques Villeneuve als auch Nick Heidfeld relativ problemlos den Sprung unter die Top 10 des Qualifyings.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld hofft für das Rennen auf einen seiner berühmten Raketenstarts

Speziell Heidfeld hinterließ in den ersten beiden Sessions einen starken Eindruck, blieb dann aber im Finale wegen eines Elektronikdefekts stehen und muss daher als Zehnter ins Rennen gehen. Natürlich zeigte er sich darüber "sehr enttäuscht", wie er gegenüber 'F1Total.com' sagte: "Ich war im ersten Qualifying Vierter, im zweiten Sechster, obwohl ich nur einen Satz Reifen benutzt habe - sonst nehmen wir immer zwei."#w1#

Diesmal stimmte die Pace auch im Qualifying

"Anders als in Kanada konnten wir hier auch nachmittags eine gute Pace fahren." Nick Heidfeld

"Anders als in Kanada konnten wir hier auch nachmittags eine gute Pace fahren, wenn nicht sogar besser als vormittags. In Q3 ist der Wagen dann aber einfach ausgegangen. Im Moment ärgere ich mich ehrlich gesagt, weil sicher mehr drin gewesen wäre", fügte er an. Nach der Session fiel ihm aber ein Stein vom Herzen, weil ihm eine Rückversetzung um zehn Positionen erspart bleibt: "Es sieht nicht nach einem Motorschaden aus."

"Bei Nick", analysierte BMW Motorsport Direktor Mario Theissen ebenfalls im Interview mit 'F1Total.com', "wäre noch was drin gewesen. Es war offensichtlich ein Elektrikdefekt. Der zehnte Platz ist okay, denn er wird hoffentlich einen seiner guten Starts hinlegen." Heidfeld nickte: "Wir haben normalerweise gute Starts. Da kann man was gewinnen, aber darauf darf man sich nicht verlassen. Es ist nicht immer so, dass wir mehrere Plätze gutmachen, wie es bei den letzten Rennen der Fall war."

Mut für das Rennen schöpft das BMW Sauber F1 Team auch aus den erzielten Topspeeds, denn Heidfeld (331,2 km/h) und Villeneuve (329,4 km/h) zählten auf den Geraden zu den Schnellsten, was bedeutet, dass sie heute Abend gute Voraussetzungen haben, Konkurrenten zu überholen - oder zumindest selbst nur schwer zu überholen sind. Insofern rechnet man sich im deutsch-schweizerischen Rennstall gute Chancen aus, beide Autos in die Punkte zu bekommen.

Villeneuve sogar knapp an Alonso dran

"Jacques hätte Alonso um ein Haar noch gepackt." Mario Theissen

"Jacques hätte Alonso um ein Haar noch gepackt - das sind nur ein paar Tausendstelsekunden", brachte Theissen die Konkurrenzfähigkeit auf den Punkt. "Ich hätte Alonso weiter vorne erwartet, aber was dahinter steckt, werden wir morgen sehen. Die Ferraris sind auf den Geraden mit einem Geschwindigkeitsüberschuss unterwegs, der ihnen auch im Rennen das Überholen ermöglichen sollte. Sie scheinen hier eine Klasse für sich zu sein."

Auch wenn das 73 Runden lange Rennen erst einmal gefahren werden muss, kann das BMW Sauber F1 Team eine positive Zwischenbilanz ziehen: "Insgesamt war das bisher unsere stärkste Vorstellung, denn wir waren mit beiden Autos locker im dritten Qualifying. In der dritten Reihe, in der Jacques jetzt steht, waren wir bisher auch noch nicht. Das ist eine Premiere", gab Theissen abschließend zu Protokoll.