• 09.04.2009 15:17

BMW Sauber F1 Team: Mehr Punkte in China

Nick Heidfeld und Robert Kubica sollen das Punktekonto des BMW Sauber F1 Teams in Schanghai weiter füllen: Wieder ein Regenrennen in Sicht?

(Motorsport-Total.com) - Nach dem spektakulären Großen Preis von Malaysia, der dem BMW Sauber F1 Team einen zweiten Platz durch Nick Heidfeld einbrachte, steht vom 17. bis 19. April der Große Preis von China auf dem Programm. Das Rennen, das bisher stets im Herbst ausgetragen wurde, findet nun erstmals im Frühjahr statt. "Wir gehen zum ersten Mal in dieser Jahreszeit nach Shanghai, wo es eine hohe Regenwahrscheinlichkeit gibt", sagte Robert Kubica.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld will sich auch in China vor dem amtierenden Weltmeister platzieren

Der Pole erklärte weiter: "Das kann natürlich einen erheblichen Einfluss auf das gesamte Wochenende haben. Die Strecke ist sehr anspruchsvoll mit langen Geraden und harten Anbremsmanövern. Zudem gibt es einige Hochgeschwindigkeitskurven, beispielsweise die leicht überhöhte Rechtskurve, die man fast mit Vollgas fährt und die auf die Gegengerade führt. Diese Gerade ist eine der längsten im gesamten Rennkalender. Und natürlich ist die Kombination der Kurven eins und zwei mit dem blinden Scheitelpunkt und dem langen Anbremsmanöver ganz besonders herausfordernd. Bisher hat mir Shanghai kein Glück gebracht, das versuche ich nun zu ändern."#w1#

Schanghai: Eine Metropole mit Fahrverbot

Auch Nick Heidfeld erwartet deutliche Veränderungen aufgrund des neuen Renntermins in China. "Uns könnten erheblich niedrigere Temperaturen erwarten, was speziell für die Reifen einen Unterschied bedeutet, aber auch eine andere Atmosphäre mit sich bringt. Wir haben in Shanghai schon einige gute Rennen gesehen, und ich hoffe, das wird auch 2009 so sein. Die erste Kurve ist das Highlight dieser Strecke. Man kommt mit hohem Tempo an, und zu Beginn geht die Kurve auch noch voll, aber dann zieht sie sich immer weiter zu. Man muss bis in den zweiten Gang runterschalten."

"Die Verkehrsverhältnisse in Schanghai sind wirklich übel." Nick Heidfeld

"Spannend ist auch die Metropole Shanghai", so Heidfeld weiter. "Wir fahren dort jetzt seit 2004, und man kann wirklich zuschauen, wie sich die Stadt von Jahr zu Jahr verändert. Einerseits gibt es extrem arme Viertel, andererseits schicke Restaurants am Bund, von denen aus man die Aussicht auf den Pearl Tower und die Skyline genießen kann. Unangenehm ist der Straßenverkehr. Wir dürfen dort nicht selbst fahren, und im vergangenen Jahr hat mein Fahrer am Samstagabend einen Auffahrunfall auf der Autobahn gebaut. Dort stehen häufiger mal unerwartet Autos auf der Fahrbahn, und er konnte wohl nicht mehr rechtzeitig bremsen. Zum Glück ist nichts Schlimmes passiert, aber die Verkehrsverhältnisse in Schanghai sind wirklich übel."

"Nach einer kurzen Osterpause freuen wir uns nun auf das zweite Doppelpack der Saison", sagte Mario Theissen mit Blick auf die Reise nach China. "Schanghai ist eine boomende Millionen-Metropole, die Dimensionen der Rennstrecke und ihrer Anlagen sind unübertroffen. Aus Sicht von BMW als Automobilhersteller und all unserer Partner ist der GP China kommerziell von größtem Interesse. Diese Region hat ein enormes Wachstumspotenzial", so der BMW Motorsport Direktor.

China wichtiger Martk für die Hersteller

"China ist unser größter Markt in Asien und der fünftgrößte weltweit. BMW verfügt in China seit 2004 auch über eine Produktionsstätte, in der BMW 3er und BMW 5er Modelle im Joint Venture hergestellt werden. Im Gegensatz zum Vorjahr findet das Rennen diesmal bereits am Anfang der Saison statt. Wir wollen in Shanghai an das gute Ergebnis aus Kuala Lumpur anknüpfen", sagte Theissen. Ob Heidfeld auch in China mit KERS ausrücken wird, ließ man zunächst noch offen.

"Insgesamt ist Shanghai eine sehr anspruchsvolle Strecke." Willy Rampf

"Der Kurs in Schanghai hat mehrere schnelle Kurven, die viel Abtrieb und eine hohe Fahrzeugstabilität erfordern", erklärte Technikchef Willy Rampf. "Aufgrund der seit dieser Saison eingeschränkten Aerodynamik werden wir wohl mit maximalem Abtrieb fahren. Gleichzeitig gibt es aber lange Geraden, wo die Höchstgeschwindigkeit eine entscheidende Rolle spielt. Weil die Strecke sehr breit ist und die Auslaufzonen an den meisten Stellen geteert sind, bedeuten kleine Ausrutscher nicht gleich das Aus."

Genau dies könne für Spekatakel sorgen, so Rampf weiter: "Das motiviert die Fahrer zum Überholen; wir können also mit einem spektakulären Rennen rechnen. Vor allem in der ersten Kurvenkombination ist eine gute Fahrzeugbalance gefragt. Die Piloten haben dort eine sehr hohe Eingangsgeschwindigkeit und bremsen lange in die Kurve hinein. Diese Passage gehört fahrerisch zweifellos zu den Highlights der Saison. Insgesamt ist Shanghai eine sehr anspruchsvolle Strecke."