• 27.07.2007 10:58

BMW Sauber F1 Team: Gute Erinnerungen an Ungarn

An das Rennen vor einem Jahr auf dem Hungaroring erinnern sich Nick Heidfeld, der Dritter wurde, und Robert Kubica, der sein Formel-1-Debüt gab, gern

(Motorsport-Total.com) - Das zurückliegende turbulente Rennen auf dem Nürburgring hat Erinnerungen an den Großen Preis von Ungarn 2006 auf nasser Strecke geweckt, und Budapest ist die nächste Station der Formel 1. Am 5. August wird auf dem engen und kurvigen Hungaroring der 11. von 17. WM-Läufen ausgetragen.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld Robert Kubica

Robert Kubica und Nick Heidfeld wollen in Ungarn überzeugen

In seinen technischen Anforderungen an das Fahrzeug ist die winklige Bahn noch am ehesten mit dem Parcours von Monaco zu vergleichen. Der Lauf in Budapest hat sich in der Vergangenheit als Hitzeschlacht einen Namen gemacht, doch im vergangenen Jahr präsentierte sich die Stadt kühl und regnerisch. Während man sich in Deutschland und in der Schweiz fragt, ob es denn 2007 noch Sommerwetter geben wird, konnte sich das Testteam mit Robert Kubica bei hochsommerlichen Temperaturen in Jerez auch auf diese Bedingungen einstellen.#w1#

"Im vergangenen Jahr bin ich in Budapest Dritter geworden - es war der erste Podiumsplatz für unser Team", erinnerte sich Nick Heidfeld. "Das Rennen war chaotisch. Normalerweise ist es in Budapest im August immer sehr heiß, aber im Vorjahr hat es geregnet. Zu Beginn des Rennens war die Strecke nass, und es war das ganze Wochenende über kühl."

Heidfeld hofft auf Wiederholung von 2006

"Ich habe viele gute Erinnerungen an den Hungaroring, dort habe ich auch 1999 vorzeitig meinen Formel-3000-Titel gewonnen und gefeiert", fuhr er fort. "Die Stadt ist wunderschön, ich mag die alten Gebäude, die Donau-Brücken und die ganze Atmosphäre. Im Sommer ist immer viel los, man kann gut ausgehen. Die Strecke selbst ist kurz, kurvig und meistens zu Beginn des Wochenendes sehr staubig. Die Rennen dort sind oft recht anstrengend, weil es keine langen Geraden gibt, auf denen man sich ein bisschen erholen kann. Aber ich fahre sehr gern dort und hoffe, dass wir dort wieder so stark sind wie 2006."

Robert Kubica feierte vor einem Jahr in Ungarn sein Formel-1-Debüt. "Für mich ist es schön, wieder nach Ungarn zu fahren, weil ich dort im vergangenen Jahr mein Renndebüt hatte", erklärte er. "Gefühlsmäßig ist damit meine erste Formel-1-Saison komplett. Ich freue mich wirklich auf dieses Rennen, besonders, weil es meinem Heimatland nah ist und wahrscheinlich viele Leute von dort kommen werden. Im vergangenen Jahr bin ich in die Punkte gefahren, wurde aber später disqualifiziert."

Kubica: "Alles kann passieren"

"Ich mag die Strecke. Sie ist speziell, weil man fast die ganze Zeit mit Lenkeinschlag fährt und nie eine Pause hat, die Geraden sind sehr kurz", fuhr er fort. "Ich denke, es ist ein schwieriger Kurs. Aber wir waren in Monaco sehr gut, und deshalb hoffe ich, dass wir in Ungarn mindestens so gut, wenn nicht sogar besser sein werden."

Die Hitze bei den Tests in Jerez könnte eine gute Vorbereitung gewesen sein. "Wenn es heiß wird, dann war der Test in Jerez sicher ein gutes Training. Ich bin dort beide Tage gefahren und fühle mich gut vorbereitet, ich mache mir keine Sorgen", so Kubica. "Hitze macht einem das Leben natürlich schwerer, vor allem hinsichtlich Reifeneinsatz und -verschleiß. Aber da gilt es abzuwarten. Im vergangenen Jahr haben wir für extrem hohe Temperaturen getestet, und dann hatten wir weniger als 20 Grad und Regen. Alles kann passieren."

"Wie zuletzt auf dem Nürburgring hat auch beim Großen Preis von Ungarn 2006 das Wetter für einen extrem spannenden Rennverlauf und viele Zwischenfälle gesorgt", so BMW Motorsport Direktor Mario Theissen. "Das Schmuddelwetter im Hochsommer in Budapest war ungewohnt, aber wir haben diesen Grand Prix trotzdem in wärmster Erinnerung behalten: Dort holte Nick den ersten Podiumsplatz für unser neues Team, und Robert gab sein beeindruckendes Renndebüt in der Formel 1."

Hohe Erwartungen im Team

"Der winklige Hungaroring liegt bezüglich des Volllastanteils im unteren Bereich. Bei hohen Außentemperaturen hatten wir dort allerdings schon oft extreme thermische Bedingungen für die Motoren, weil sich die Hitze in den Senken staut und lange Geraden zur Kühlung fehlen", erklärte er weiter. "Unsere beiden Fahrzeuge werden turnusgemäß mit frischen BMW P86/7-Motoren ausgestattet."

Willy Rampf, Technischer Direktor: "Nach Monaco ist der Hungaroring die Strecke mit der niedrigsten Durchschnittsgeschwindigkeit. Eine Kurve folgt auf die andere, und die Start- und Zielgerade ist recht kurz. Folglich fährt man maximalen Abtrieb. Überholmöglichkeiten gibt es kaum, entsprechend wichtig ist eine gute Startposition. Die Piste ist jeden Tag aufs Neue sehr sandig und der Grip-Level niedrig, deshalb kommt einer guten Traktion besondere Bedeutung zu."

"Die Streckencharakteristik in Verbindung mit den oft hohen Luft- und Asphalt-Temperaturen erfordern maximale Kühlung", fuhr er fort. "Darauf haben wir uns durch die Entwicklung einer besonders effizienten Kühlung für dieses Rennen eingestellt. Bei der Abstimmung des Autos konzentriert man sich vor allem auf den Mittelsektor, der aus vielfältigen Kurvenkombinationen besteht, in denen eine ausgewogene Fahrzeugbalance entscheidend ist. Nachdem der BMW Sauber F1.07 auf den vergangenen drei High-Downforce-Strecken schnell war, erwarte ich, dass wir auch in Ungarn sehr wettbewerbsfähig sein werden."