• 22.09.2004 12:47

  • von Fabian Hust

Blundell: Schumacher gewinnt in China - wer sonst?

Ex-Formel-1-Pilot Mark Blundell analysiert die Form der Formel-1-Teams vor dem ersten Großen Preis von China

(Motorsport-Total.com) - Mit Spannung erwartet auch Mark Blundell den ersten Großen Preis von China in der Geschichte der Formel 1. Dass das Rennen in Shanghai eine Überraschung mit sich bringen wird, glaubt der ehemalige Formel-1-Pilot nicht: "Ob man durch eine Zweite-Gang-Linkskurve in Silverstone oder eine Fünfte-Gang-Rechtskurve in Shanghai fährt, ist egal, man wird immer die gleichen Rahmenbedingungen in Bezug auf die Leistung der Autos haben", so der Brite in seiner Vorschau auf das Rennen. "Ferrari muss aus diesem Grund als Favorit angesehen werden, so wie sie das schon das ganze Jahr über waren."

Titel-Bild zur News: Villeneuve und Pollock

Jacques Villeneuve mit seinem Manager Craig Pollock in Shanghai

Auch wenn Michael Schumacher in Monza nicht gewann, war der 38-Jährige von der Vorstellung des Weltmeisters "sehr beeindruckt": "Der Kerl war zum Start des Rennens praktisch bei Null und dann kam er gegen Ende des Rennens ganz nach vorne und fuhr ein paar unglaubliche Runden. In meinen Augen hätte er das Rennen locker gewinnen können, wenn er den Wunsch dazu verspürt hätte. Er war sehr, sehr leidenschaftlich unterwegs, und das, obwohl er schon Weltmeister ist. Der Druck lastet nicht mehr auf ihm, das ist sehr beeindruckend."#w1#

Dass schlussendlich Rubens Barrichello das Rennen vor seinem Teamkollegen gewann, ist in den Augen des Briten "schön": "Rubens Barrichello hatte eine etwas andere Strategie, aber er war dennoch sehr konkurrenzfähig. Den Speed, den die beiden Ferrari gezeigt haben, macht deutlich, dass Ferrari immer noch weit, weit vor allen anderen liegen."

"Schwierig" zu kommentieren ist für Blundell der Rauswurf von Trulli bei Renault: "Das spiegelt keine solide Beziehung wieder, sie muss so brüchig gewesen sein, dass es das Beste war, sie so schnell wie möglich zu beenden. Aber das ist Leben und das ist mit Sicherheit die Formel 1. Trulli ist ein außergewöhnlicher Fahrer, er ist nun ein Grand-Prix-Sieger und Renault ist ein großartiges Team. Aber es ist am Besten, wenn sie Leute haben, die mit dem größten Respekt zusammenarbeiten. Das ist dort ganz offensichtlich nicht der Fall gewesen. Trulli hat mit Toyota nun sein neues Abenteuer."

Das Villeneuve, der nun drei Rennen für Renault bestreiten wird, für zwei Jahre bei Sauber unterschrieben hat, verwundert den 61-fachen Grand-Prix-Teilnehmer etwas: "Ich dachte nicht, dass es für Jacques so verlockend sein würde, in ein Team zu kommen, das in gewisser Weise nur ein wenig besser ist als jenes, das er verließ, als er von BAR wegging. Auch wenn Sauber eines der konstantesten Teams in der modernen Ära ist, so ist es für ein Mittelfeld-Team schwierig zu verstehen, wo die Vision für eine massive Verbesserung sein soll. Sie sind immer am Fleck stehen geblieben."

"Ich kenne die Ansichten von Jacques nicht, ich weiß nicht, wo er sich selbst danach sieht", fährt Blundell fort. "Vielleicht will er einfach seine Leidenschaft stillen und ein paar Kilometer fahren um zu sehen, was er in dem Unternehmen erreichen kann. So wie es im Moment erscheint, kann ich nicht absehen, dass er in der Lage sein wird, Grands Prix zu gewinnen und das ist etwas, das für ihn als ehemaligen Weltmeister schwierig sein dürfte. Er wird das als sehr hart empfinden. Sein Wechsel zu Renault für die verbleibenden drei Rennen sollte ihm aber helfen, denn dann wird er für 2005 in Schwung kommen."

Neuen Schwung erhofft sich Blundell nach Räikkönens Sieg in Spa auch von McLaren-Mercedes: "Er hat alles aus dem Auto geholt, aber er war dennoch in Monza nicht bei der Musik und dann haben ihn auch noch Probleme mit der Zuverlässigkeit behindert. Es sollte einem zu denken geben, wenn es so spät in der Saison Probleme mit der Zuverlässigkeit gibt, das sollte an diesem Punkt wirklich nicht mehr passieren. Aber ich bin mir sicher, dass diese Kombination die Saison stark beenden wird. Wir wissen, dass sie alles Notwendige haben, um den Job zu erledigen."

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