Bleibt Minardi im Red-Bull-Juniorteam an Bord?

Laut Dietrich Mateschitz könnte Teamgründer Gian Carlo Minardi auch nach der Übernahme durch Red Bull mit an Bord bleiben

(Motorsport-Total.com) - Am 1. November wird Minardi endgültig in den Besitz von Red Bull übergehen. Zunächst wurde angenommen, dass dies das Aus für Teamgründer Gian Carlo Minardi bedeuten würde, doch nun scheint sich für den Italiener doch noch eine Tür zum Weiterverbleib aufzutun. Minardi könnte als Berater und Integrationsfigur weiterhin an Bord bleiben.

Titel-Bild zur News: Gian Carlo Minardi

Gian Carlo Minardi möchte seinem Team in Faenza weiterhin erhalten bleiben

Dies bestätigte Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz gegenüber 'Autosprint': "Ich kenne Gian Carlo Minardi nicht, aber er ist der Gründer des Teams, der große Vater, und er wird immer willkommen sein. Wir werden mit ihm sprechen und uns darüber unterhalten, aber die Türen stehen für ihn sicher immer offen", erklärte der Österreicher, der damit jene Puristen versöhnen will, die verärgert sind, weil der Name Minardi wohl von der Bildfläche verschwinden wird.#w1#

Minardi selbst hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er gerne weiterhin für den von ihm gegründeten Rennstall arbeiten würde. In den letzten Jahren hatte er unter Paul Stoddart ein Büro mit der Bezeichnung "Direktor für Nachwuchssichtung" auf seiner Tür, in Wahrheit hatte er aber in fast allen Belangen seine Hände mit im Spiel. Die Entscheidungsgewalt freilich hatte er schon beim hundertprozentigen Verkauf des Teams im Jahr 2001 abgegeben.

Eine neue Rolle im Team käme ihm daher nicht ungelegen: "Ich lese viele Interviews mit Dietrich Mateschitz. In einem dieser Interviews hat er gesagt, dass er mich treffen möchte, um darüber zu sprechen. Ich bin der Gründer dieses Teams, daher wäre es mir eine Ehre, dem Team in irgendeiner Form erhalten zu bleiben und gemeinsam mit Herrn Mateschitz zu besprechen, was wir arrangieren können", so Minardi in der am 21. Oktober erscheinenden Ausgabe der 'FORMEL aktuell'.

Gerüchten zufolge könnte er sogar als Teamchef engagiert werden, weil Gerhard Berger abgesagt hat. Dies ist allerdings vermutlich ins Reich der Fabeln zu verweisen. Überhaupt haben bisher noch keine Gespräche stattgefunden: "Bei den Meetings mit den neuen Eigentümern war immer nur Paul Stoddart anwesend, aber ich selbst habe noch mit niemandem gesprochen", so der 58-Jährige.