Bilanz 2012 veröffentlicht: Mercedes stockt auf

(Motorsport-Total.com) - Mercedes lässt keinen Zweifel daran, dass es das Ziel ist, idealerweise schon 2014 die Formel-1-Weltmeisterschaft zu gewinnen. Das zeigt sich nicht nur an der Verpflichtung von Lewis Hamilton, sondern auch an den Bilanzunterlagen für das Geschäftsjahr 2012, die nun von der britischen Handelskammer (Companies House) veröffentlicht wurden.

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Fünftgrößtes Budget 2012, aber 2013 schon siegfähig: Mercedes in der Formel 1 Zoom

Aus denen geht nämlich klar hervor, dass schon im vergangenen Jahr erweiterte Ressourcen freigegeben wurden, um das Team konkurrenzfähiger zu machen. So stockte das Chassisteam in Brackley seit 2011 von 526 auf 612 Mitarbeiter auf, wobei nur zehn der insgesamt 86 neuen Mitarbeiter für den Verwaltungsbereich engagiert wurden. Alle anderen Neuankömmlinge verstärken die Technik. Auch die Motorenschmiede in Brixworth ist von 423 auf 451 Mitarbeiter gewachsen.

Die Gesamtausgaben des Silberpfeil-Werksteams beliefen sich 2012 auf umgerechnet 171,5 Millionen Euro, unterm Strich blieb davon ein Nettoverlust von 37,3 Millionen Euro stehen. Dieser beinhaltet auch die konzerninternen Zahlungen des Teams für die Motoren, da Chassis- und Motorendivision als getrennte Firmen gelistet sind. 2011 war Mercedes noch mit einem Verlust von 12,8 Millionen Euro davongekommen, allerdings waren damals auch die Personalkosten (inklusive Sozialbeiträge) noch um 7,6 Millionen Euro niedriger.

Besorgniserregend ist der in der 2012er-Bilanz ausgewiesene Verlust des Teams übrigens keineswegs. Wie das Team versichert, konnten allfällige Finanzlöcher durch Rücklagen gestopft werden, die seit der Übernahme des damaligen Brawn-Rennstalls durch den Daimler-Konzern Ende 2009 bestanden. Bei der Motorenschmiede in Brixworth war das gar nicht notwendig, denn die als Mercedes AMG High Performance Powertrains gelistete Firma erwirtschaftete sogar einen Gewinn.

Insgesamt beliefen sich die Ausgaben für das Formel-1-Engagement von Mercedes im Jahr 2012 weit über 300 Millionen Euro, allerdings mussten diese nicht ausschließlich vom Daimler-Konzern getragen werden. Sponsoren wie etwa Titelpartner Petronas, die Beteiligung am Formel-1-Einnahmentopf sowie Lieferverträge mit McLaren und Force India stehen auf der Habenseite. Da konnten es sich die beiden Mercedes-Formel-1-Divisionen sogar leisten, umgerechnet 15.000 Euro zu spenden.

Übrigens: Aus den Bilanzunterlagen geht auch hervor, dass der Formel-1-Standort Großbritannien wegen Steuererleichterungen für Forschung und Entwicklung ein äußerst günstiger ist. Auf Chassisseite betrug die Vergünstigung 3,3, auf Motorenseite sogar 4,2 Millionen Euro. Und, Stichwort Kosteneffizienz: Das Mercedes-Team ist trotz der Mehrausgaben noch lange nicht der Branchenkrösus der Formel 1, sondern weiterhin nur die Nummer fünf der Budget-Rangliste in der Königsklasse.