Drittes Training: Reifenschach vor dem Qualifying

Die Reifen standen im dritten Freien Training am Hungaroring im Mittelpunkt - Felipe Massa mit Bestzeit vor Alonso, Hamilton und Heidfeld

(Motorsport-Total.com) - Bei etwas kühleren Bedingungen als gestern - das Thermometer erreichte bis zu 25 Grad - und bewölktem Himmel, der sich aber nicht in einen Regenschauer ergoss, fand heute Morgen am Hungaroring in der Nähe von Budapest das dritte Freie Training zum Grand Prix von Ungarn statt, die letzte Gelegenheit für die 22 Piloten, sich auf das Qualifying vorzubereiten.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa sicherte sich die letzte Trainingsbestzeit vor dem Qualifying

Diese wurde auch eifrig genutzt, denn bis auf die beiden Silberpfeil-Stars, die nur je elf Runden auf dem 4,381 Kilometer langen Kurs zurücklegten, spulten alle im Durchschnitt knapp unter 20 Umläufe ab. Zu testen gab es heute Morgen genug, speziell in Bezug auf die Reifen, denn im Gegensatz zu vielen anderen Rennwochenenden ist diesmal nicht klar, ob im Qualifying überhaupt auf die weichere Bridgestone-Gummimischung zurückgegriffen werden soll.#w1#

Graining schon in der ersten Runde

Das Problem der weiß markierten Supersoftpneus ist nämlich, dass sie bei den meisten Teams schon während der ersten schnellen Runde Graining auf der Lauffläche entwickeln und dann abbauen; nur das BMW Sauber F1 Team und Williams-Toyota scheinen diese Problematik einigermaßen im Griff zu haben. Und noch ein Faktor sorgt vor dem Qualifying für Kopfzerbrechen: Die Wetterprognose besagt, dass es höchstwahrscheinlich regnen wird...

Doch zum Freien Training: Ferrari und McLaren-Mercedes lagen im Verlauf der 60 Minuten immer eng beisammen und scheinen ähnlich konkurrenzfähig zu sein. Die Bestzeit sicherte sich Felipe Massa (Ferrari/15 Runden) in 1:20.183 Minuten vor Fernando Alonso (+ 0,231) und Lewis Hamilton (beide McLaren-Mercedes/+ 0,278). Kimi Räikkönen (Ferrari/+ 0,558/15 Runden) komplettierte das Quartett der WM-Anwärter trotz eines Ausritts zu Beginn als Fünfter.

Bester Deutscher war Nick Heidfeld (4./BMW Sauber F1 Team/+ 0,382/18 Runden), der einmal - wie viele andere auch - neben der Strecke gesichtet wurde und einer der wenigen Fahrer war, die sich am Ende beim Qualifyingtest signifikant steigern konnten. Mit Nico Rosberg (6./Williams-Toyota/+ 0,685/16 Runden), Ralf Schumacher (8./Toyota/+ 0,750/21 Runden) und Alexander Wurz (10./Williams-Toyota/+ 1,140/15 Runden) schafften drei weitere Deutschsprachige den Sprung in die Top 10.

Vettel ohne Fehler, aber hinter Liuzzi

Recht unauffällig unterwegs war heute Morgen Toro-Rosso-Ferrari-Debütant Sebastian Vettel, der ständig um ungefähr eine halbe Sekunde langsamer war als sein Teamkollege Vitantonio Liuzzi (16./+ 1,726/21 Runden) und schlussendlich nach einem Pensum von 20 Runden mit 2,211 Sekunden Rückstand 19. wurde. Der zweite Halbneuling, Sakon Yamamoto (Spyker-Ferrari/+ 3,879/24 Runden), wurde wieder Letzter, robbte sich aber deutlich näher ans Feld heran als gestern.

Sakon Yamamoto

Sakon Yamamoto kommt an diesem Wochenende immer besser in Fahrt Zoom

Interessant ist, dass das Mittelfeld etwas weiter auseinander gezogen war als sonst, was insofern überrascht, als der Hungaroring an und für sich als Strecke der knappen Abstände gilt. Dafür geht es im silbern-roten Titelduell an der Spitze diesmal umso spannender zu - und mit dem BMW Sauber F1 Team und vor allem der überraschend starken Toyota-Truppe scheinen zwei Mittelfeldrennställe den Rückstand nach vorne verkürzt zu haben.