• 25.03.2005 11:13

  • von Marco Helgert

Bernie Ecclestone: Sieger oder Verlierer?

Bernie Ecclestones Machtgrundlage in der Formel 1 schwindet, doch gerade das könnte die Spaltung der Formel 1 letztlich noch aufhalten

(Motorsport-Total.com) - Die Zurückhaltung der beiden beteiligten Seiten ist groß: Lange schwelte der Kampf zwischen den Banken 'Bayerische Landesbank', 'JP Morgan' sowie 'Lehman Brothers', denen seit der 'Kirch'-Pleite 75 Prozent der Formula One Holding 'SLEC' gehören, und Formel-1-Chef Bernie Ecclestone, deren 'Bambino Trust' die verbleibenden 25 Prozent gehören. Plötzlich der Durchbruch: Keine Prozesse mehr, man habe sich geeinigt.

Titel-Bild zur News: Dr. Gerhard Gribkowsky

Gribkowsky: Verantwortung "konstruktiv und verantwortungsbewusst wahrnehmen"

Wie genau aber die Einigung aussieht, wollte niemand sagen. Erst nach und nach sickern einige Details durch. So stellten die Banken die Bestrebungen vor Gericht ein, nachdem Ecclestone bei allen Klagepunkten nachgegeben haben soll. Für die Formel 1 ist dies durchaus bedeutungsvoll. Ecclestone droht nun der Machtverlust in der Formel-1-Führung, da er nur Minderheitsanteile hält.#w1#

Gleichzeitig stärkt es die Position der Banken, die nun als Mehrheitsanteilhaber das Sagen haben. Gleichzeitig nährt dies aber auch Hoffnungen, die Spaltung der Formel 1 könnte abgewendet werden, womit Ecclestone wieder als Sieger dastehen könnte. Bereits im Dezember 2004 entschied der Londoner High Court of Justice, dass die Banken den Vorstand der SLEC entsprechend den Anteilen besetzen dürfen.

Ecclestones Widerspruch, den er nach der Entscheidung einlegte, wurde nun zurückgezogen. Der Weg für die Banken ist nun frei. Nun kommen die Automobilhersteller, die die Pläne einer eigenen Rennserie massiv vorantreiben, wieder ins Spiel. Den neu gewonnenen "Einfluss wird Speed (Investment) auch auf der operativen Ebene im Interesse aller Beteiligten konstruktiv und verantwortungsbewusst wahrnehmen", zitiert die 'ddp' den 'BayernLB'-Vorstand Gerhard Gribkowsky.

Erklärtes Ziel der Banken kann es nur sein, den Herstellern einen Schritt entgegenzugehen. Sollte es zu einer Spaltung der Formel 1 kommen, so wären die Wertverluste der Anteile an der bisherigen Formel 1 für die Banken kaum hinzunehmen. Zudem verhandeln die Hersteller nun nicht mehr mit "Mr. Formel 1" Bernie Ecclestone, sondern mit anderen Großunternehmen, was Hoffnungen aufkommen lässt, die Gespräche würden nun fruchtbarer verlaufen.