• 22.06.2014 18:17

  • von Dennis Hamann

Berger & Wurz: Erlösung für Williams, Hamilton unter Druck

Gerhard Berger und Alexander Wurz sind sich einig, dass das gute Ergebnis von Williams in Österreich längst überfällig war und Hamilton jetzt unter Druck steht

(Motorsport-Total.com) - Sowohl Alexander Wurz als auch Gerhard Berger sind der Meinung, dass der erste Williams-Sieg in diesem Jahr schon längst an der Zeit gewesen wäre. Entsprechend sei auch der dritte Platz von Valtteri Bottas beim Grand Prix in Spielberg nicht überraschend. Berger meint dazu nur: "Williams hat schon das ganze Jahr immer wieder Zeichen gesetzt, dass sie da sind und ein schnelles Auto haben. Speziell beim letzten Rennen in Kanada wäre auch ein Sieg drin gewesen, wenn Massa die entsprechenden Überholmanöver hinbekommen hätte."

Titel-Bild zur News: Susie Wolff, Alexander Wurz

Alexander Wurz glaubt, dass Williams bald siegen wird Zoom

Doch auch wenn Bottas in Spielberg auf Platz drei fuhr, sind die Experten doch auch von Massas Ergenis enttäuscht. Denn der Brasilianer fuhr von der Pole-Position los und kam nur an vierter Stelle ins Ziel: "Der Fehler war, dass das Team schon vor dem ersten Stopp entschieden hat, Massa länger draußen zu lassen", meint Wurz dazu. "Dann hat der Bottas ihn aber mit seinem schnellen Stopp einfach überholt und ab dann war für Massa das Rennen gegessen."

Berger meint zu diesem Taktik-Fauxpas: "Da sieht man auch ein kleines bisschen die Schwächen von Williams. Denn sie hätten wenigstens ein Auto auf eine ganz leicht geänderten Strategie setzen müssen, um dann immer sofort reagieren zu können. Man hat gewusst, dass die ersten Runden mit frischen Reifen die schnellen Runden sind, da darf man Massa nicht draußen lassen. Das ist schade, denn Williams macht sonst einen super Job."

Wurz: "Williams hätte mehr Zähne zeigen müssen"

Wurz meint dazu noch: "Als Racer denke ich genauso und hätte mir gewünscht, dass Williams ein bisschen die Zähne zeigt und versucht, Mercedes unter Druck zu setzen. Aber wenn man im Nachhinein sieht, wie knapp Alonso am Ende dran war, muss ich den Strategen recht geben. Es war okay, dass sie es auf Nummer sicher nach Hause gebracht haben."


Großer Preis von Österreich

Entgegengesetzt zu den Williams-Fahrern preschte Lewis Hamilton nach vorne. Vor allem mit seinem explosiven Start machte er viele Positionen gut. "Lewis hat einen super Start gehabt und war schon nach der ersten Runde fünf Plätze weiter vorne", so Berger. "Das hat er aber auch gebraucht, um nicht gleich den Anschluss zu Rosberg zu verlieren. Aber am Ende ist es ja dann doch noch knapp geworden." Wurz ergänzt: "Den Start hat der Hamilton heute super hinbekommen. Du brauchst als Faher das Feingefühl um alles perfekt zu machen. Bei Rosberg haben wir gesehen, dass er lieber auf Nummer sicher gegangen ist."

Trotzdem wird Hamilton laut Berger nicht mit dem zweiten Platz zufrieden sein: "Ich glaube, er fühlt sich nicht gut. Er muss extrem auf Rosberg aufpassen, damit der Punkteabstand nicht Schritt für Schritt wächst und Lewis in eine Drucksituation kommt. Zum Schluss hat es dann aber trotzdem nur zum zweiten Platz gereicht." Berger meint deswegen auch: "Das wird nicht nach dem Geschmack von Lewis sein. Das hat man ja auch auf dem Podium gesehen. Aber Rosberg ist perfekt, sehr schnell und konstant unterwegs. Das macht es für Lewis doppelt so schwierig."