Enttäuschung hält sich in Grenzen: Massa freut's fürs Team

Felipe Massa musste sich beim Österreich-Grand-Prix hinter Teamkollege Valtteri Bottas auf Platz vier einreihen, freut sich aber über die maximale Punkteausbeute

(Motorsport-Total.com) - So emotional, wie schon lange nicht mehr, feierte Felipe Massa am Samstag seine Sensations-Pole-Position in Spielberg. Knapp hinter ihm hatte sich Teamkollege Valtteri Bottas für den Grand Prix von Österreich qualifiziert. Im Rennen mussten sich die Williams-Piloten jedoch nicht nur den Mercedes geschlagen geben, sondern tauschten auch intern die Positionen. Während Bottas also vom Podium strahlte, sah Massa von unten zu.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Der Boxenstopp kostete Felipe Massa höchstwahrscheinlich den Podest-Platz Zoom

"Ich bin schon ein wenig enttäuscht", gibt Massa gegenüber 'RTL' zu. "Mein Boxenstopp lief nicht optimal und dann kam ich mitten in den Verkehr und lag später auf Platz vier. Insgesamt bin ich natürlich zufrieden mit dem Ergebnis und den Punkten, die wir fürs Team holen konnten. Das war positiv für alle."

Der von ganz vorne aus gestartete Brasilianer konnte seine Führung nicht lange gegen Nico Rosberg verteidigen, schon in Runde 15 kam er nach seinem Boxenstopp zwischen den Mercedes raus. Wie sich später herausstellte, überholte ihn auch Bottas durch einen schnelleren Reifenwechsel.

Teamduell in der Box entschieden

"Valtteri hat nach mir gestoppt und hat mich mit dieser Strategie überholen können", erklärt Massa gegenüber 'Sky Sports F1'. "Ich hatte einfach Pech. Als ich auf die Strecke zurückkam, war ich genau hinter dem einen Mercedes und der andere kam mit wärmeren Reifen natürlich immer dichter und konnte mich dann leicht überholen. Ich habe in dieser Runde dann noch mehr Zeitverloren und das kostete mich eine Position. Mit dem Ergebnis und dem, was ich heute leisten konnte, bin ich trotzdem zufrieden. Leider hat es nicht fürs Podium gereicht, aber fürs Team ist es ein tolles Resultat."

Gegen die Silberpfeile war am Ende nichts mehr zu machen. "Sie waren dann natürlich schneller als wir", so Massa, der in der Schlussphase des Rennens noch mehr Probleme hatte: "Ich hatte etwas Vibrationen in den Reifen in den letzten sechs Runden und musste ein bisschen nachlassen. Ich weiß nicht, was sonst noch drin gewesen wäre."


Fotos: Williams, Großer Preis von Österreich, Freitag


"Felipes erster Boxenstopp war ein weniger langsamer, dann wird es immer schwierig", weiß auch die stellvertretende Teamchefin Claire Williams. "Aber auch er wirkte glücklich und eines Tages wird es auch für ihn klappen, denn auch er arbeitet immer hart für uns."

Wichtige Punkte im WM-Kampf

Testpilotin Susie Wolff kann mitfühlen, was für ein schwieriges Rennen Massa bewältigen musste: "Wir waren am Anfang recht überrascht, dass wir so gut mit Mercedes mithalten konnten und haben eigentlich mehr auf Alonso und Ferrari geschaut, denn als Perez die ganze Gruppe etwas zurückgehalten hat, kamen auch die dicht ran. Wir wussten dann, dass es Valtteri aufs Podest schafft, aber wir mussten sehen, dass Massa die vierte Position halten konnte."

"Eines Tages wird es auch für ihn klappen." Calire Williams

Mit nun 30 WM-Zählern konnte Massa in der Gesamtwertung zwei Plätze gut machen und liegt auf Rang neun. Williams zog in der Konstrukteurswertung an McLaren vorbei und kam auf zwei Punkte an Force India heran. Massa blickt nun schon auf das kommende Rennen in zwei Wochen voraus. In Silverstone will er mit Williams genauso hart angreifen: "Es wird ein sehr besonderes Wochenende für uns, für Williams und für mich, denn es wird auch mein 200. Grand Prix. Ich hoffe also, dass wir immer besser und konkurrenzfähiger werden können."