Berger sieht "keine Zukunft" für Wurz

Obwohl Alexander Wurz vor einem Comeback in der Formel 1 steht, glaubt sein Landsmann Gerhard Berger nicht an dessen Qualitäten

(Motorsport-Total.com) - Glaubt man den derzeit kursierenden Gerüchten, so ist McLaren-Mercedes-Testfahrer Alexander Wurz auf der Wunschliste des Jaguar-Teams weit oben notiert. Landsmann Gerhard Berger, seit September dieses Jahres im vorübergehenden Formel-1-Ruhestand, glaubt aber nicht mehr an die Karriere des 29-Jährigen.

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger

Glaubt an Christian Klien, aber nicht an Alexander Wurz: Gerhard Berger

"Ich sehe keine Zukunft für Alexander in der Formel 1", so Berger gestern schonungslos in einem 'ORF'-TV-Interview. Er könne sich zwar durchaus vorstellen, dass Wurz noch einmal eine Chance bekommen wird ? etwa bei Jaguar ?, einen neuerlichen Durchbruch traut er seinem früheren Benetton-Ersatzmann jedoch nicht mehr zu. Der McLaren-Edelreservist habe "nicht die fahrerischen Möglichkeiten", sei bestenfalls "eine solide Lösung" ? aufgrund seiner technischen Fähigkeiten.

Darüber hinaus riet Berger Wurz dazu, selbst bei entsprechenden Angeboten bei McLaren-Mercedes zu bleiben: "Das ist seine Welt." Als Argumente führte er an, dass die Arbeit des Österreichers bei den "Silberpfeilen" geschätzt und vor allem auch finanziell entsprechend honoriert wird, wohingegen ein Wechsel in ein Renncockpit eines kleineren Teams in jeder Hinsicht mit Risiko verbunden wäre.

Dass der zehnfache Grand-Prix-Sieger noch nie ein großer Freund seines um 15 Jahre jüngeren Landsmannes war, ist bekannt. Dies geht zurück ins Jahr 1997, als Berger aufgrund einer Kieferhöhlenoperation drei Rennen pausieren musste und bei Benetton von Wurz ersetzt wurde ? wobei der Shooting-Star gleich bei seinem dritten Auftritt in Silverstone auf das Podest fuhr. Berger kehrte indes nur unter Widerstand ins Team zurück, belehrte dann aber mit einem Sieg unter widrigsten persönlichen Umständen beim Comeback in Hockenheim alle Kritiker eines Besseren.

Kein Problem hat der in Monaco lebende Tiroler hingegen mit Christian Klien, einem weiteren österreichischen Rennfahrertalent. Dank 15 Dollar-Millionen von Getränkehersteller Red Bull könnte der Marlboro-Masters-Sieger schon nächstes Jahr bei Jaguar oder Jordan andocken, was Berger begrüßen würde. Bemerkungen von Norbert Haug, wonach die Formel 1 für Klien noch zu früh kommen könnte, tat Berger kurzerhand als "Blödsinn" ab...