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Berger-Rücktritt: Stimmen von Wegbegleitern
Das sagen Wegbegleiter von Gerhard Berger zum Rücktritt des Österreichers aus der Formel 1 als BMW Motorsportdirektor
(Motorsport-Total.com) - Dr. Burkhard Göschel, BMW Vorstandsmitglied für Entwicklung und Einkauf:
"Gerhard Berger ist 1998 in der Vorbereitungsphase unseres Formel-1-Projektes an Bord gekommen. Mitgebracht hat er eine langjährige Verbindung zu BMW als Rennfahrer, seinen Erfahrungsschatz aus der Formel 1 und seine sympathische Persönlichkeit. Er hat maßgeblichen Anteil daran, dass unser junges Team sich so schnell und nahtlos in der Formel 1 etabliert hat und bereits in diesem Jahr um den WM-Titel kämpft. Inzwischen steht das Team, der Auftrag ist sozusagen erfüllt. Gerhard Berger zieht sich als Motorsportdirektor zurück, die Verbindung zu BMW wird nicht abreißen. Einen Nachfolger wird es nicht geben, seine Aufgaben übernimmt Mario Theissen."

© BMW AG
Noch-BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger mit seiner Frau Anna
Dr. Mario Theissen, BMW Motorsportdirektor:
"Die viel zitierte Doppelspitze mit Gerhard war für mich eine ganz spezielle Erfahrung. Anfangs waren wir beide skeptisch, rückblickend kann man sagen: Experiment mehr als geglückt. Fachlich und von der Chemie her lagen wir fast immer auf einer Linie, mit geschickt eingeteiltem Zweischichtbetrieb konnten wir den vielfältigen Anforderungen des Motorsports gerecht werden. Vom Le Mans-Sieg über den Einstieg in die Formel 1 bis zur heutigen Leistungsstärke fallen viele Erfolge in die gemeinsame Zeit. Genauso einprägsam sind der Spaß bzw. die Späße, die unterwegs angefallen sind. Darüber sollte allerdings noch etwas Gras wachsen. Servus Gerhard!"
Frank Williams, WilliamsF1-Teamchef:
"Als Gerhard noch Fahrer war, haben wir mehrfach miteinander verhandelt. Im Wesentlichen ist es immer daran gescheitert, dass er zu viel Geld haben wollte. Ich muss zugeben, ich habe es genossen, ihn nun doch noch für ein paar Jahre bekommen zu haben - kostenlos!"
Patrick Head, Technischer Direktor WilliamsF1:
"Gerhard war immer ein harter Verhandlungspartner, in allen Gesprächen, die wir hatten. Er ist sehr offen und gerade heraus, er sagt, was er denkt. Bekanntlich gab es von ihm harte Worte über die Leistungen des Teams. Aber es blieb ehrlich. Persönlich hatte ich damit keine Probleme, ich denke, wir haben ein sehr gutes und offenes Verhältnis miteinander."
Ralf Schumacher:
"Das ist ja fast tragisch: Erst hat man Jahre lang keine Ausreden, weil der Herr Direktor Ex-Fahrer ist und so etwas durchschaut, und dann hat man endlich Titelchancen, da steigt er aus! Spaß beiseite: Ich habe Gerhard als Fahrer, als Konkurrent und als 'Chef' geschätzt. Er wird mir fehlen."
Juan-Pablo Montoya:
"Mit Gerhard zu arbeiten, war wirklich großartig. Er hat mir vor allem in meinem ersten Formel-1-Jahr viele Tipps gegeben und mir seine Erfahrung zur Verfügung gestellt, wann immer ich sie brauchte. Es ist extrem schade, dass er das Team verlässt."
Bernie Ecclestone:
"Ich kenne Gerhard seit 20 Jahren. In den frühen Jahren hatten wir dank ihm und seines verrückten Humors eine Menge Spaß. Inzwischen sind wir etwas vernünftiger geworden, aber es ist schön, sich an die herrlichen Streiche zu erinnern, die er uns allen gespielt hat. Außerdem war er ein verdammt guter Fahrer und pfiffig genug, um ohne Manager auszukommen."
Sid Watkins, FIA Medical Delegate:
"Ich habe Gerhard nach seinen Unfällen immer gern eingesammelt. Er liebte es, sich auf die Rücksitzbank zu legen, wenn wir zum Medical Centre fuhren. Ich erinnere mich an einen Unfall, den er mit Michael Andretti hatte. Gerhard war als Erster bei uns im Auto und legte sich hin wie üblich. Dann kam Michael - und setzte sich auf seinen Kopf. Ich hoffe, Gerhard wird in der Zukunft so viel Spaß haben wie in der Vergangenheit."
Charly Lamm, Teammanager Schnitzer-Motorsport:
"Gerhard fuhr von 1984 bis 1986 für uns Läufe zur Tourenwagen-EM. Er war ein junger Wilder aus der Formel 3 - mutig, engagiert, jede Chance nutzend. Mit Roberto Ravaglia und Marc Surer hat er 1985 in Spa für den ersten BMW Schnitzer-Sieg bei einem 24-Stunden-Rennen gesorgt. Der Kontakt ist danach nie abgebrochen. Als er BMW Motorsport Direktor wurde, war er für uns nie Chef aus Autorität, sondern aus Kompetenz. Er hat uns die 24 Stunden von Le Mans 1999 zugetraut, und dort haben wir einen weiteren Meilenstein gemeinsam geschafft."

