• 24.02.2007 11:04

  • von Fabian Hust

Berger räumt mit Fahrer-Gerüchten auf

Die Gerüchteküche um die Scuderia Toro Rosso brodelte zuletzt heftig - was war dran an den Berichten um Häkkinen, Montoya und Bourdais?

(Motorsport-Total.com) - Kein Team wartete mit der Präsentation der Fahrer - Pardon - des ersten Fahrers für die kommende Formel-1-Saison so lange wie die Scuderia Toro Rosso. Während Vitantonio Liuzzi nun endlich bestätigt wurde, soll das offizielle "Go" für Scott Speed im Verlauf der kommenden Tage folgen. Zuvor sorgten die vakanten Plätze im zweiten "Bullen-Team" für jede Menge Gerüchte.

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger

Gerhard Berger hatte angeblich drei große Namen an der Angel...

Das harmlosere: Einige schrieben Ex-Formel-3000-Champion und ChampCar-Meister Sébastien Bourdais in das Cockpit, nachdem der Franzose für das Team getestet hatte: "Er war jemand, den wir uns gern einmal anschauen wollten", so Teamanteilseigner Gerhard Berger gegenüber 'autosport.com'. "Der Kerl war in Amerika erfolgreich. Viele Leute fragten sich, wie gut er wohl sein würde. Wir sagten uns, weißt du was, setzen wir ihn einfach ins Auto und probieren wir ihn aus. Er war gut unterwegs." Doch mehr als Ausprobieren war nicht geplant - zumindest nicht für dieses Jahr.#w1#

Auch Ex-McLaren-Mercedes-Pilot Juan-Pablo Montoya wurde ein Angebot zugeschrieben, doch Berger dementiert. Er habe "nie ein Wort" mit ihm seit dessen Weggang aus der Formel 1 gesprochen: "Ich glaube auch nicht, dass jemand aus dem Team mit ihm gesprochen hat."

Er habe "höllischen Respekt" vor dem fahrerischen Talent des Kolumbianers, aber er brauche "einen guten Tag", um das Maximum aus sich zu holen: "Schlussendlich muss man es jedoch auch an den anderen Tagen gebacken bekommen. Das hat er in der Formel 1 nicht geschafft, also ging er zurück nach Amerika."

Berger gibt zu, dass Teamchef Franz Tost einen guten Draht zum 31-Jährigen hat, hätte man jedoch Interesse an "JPM" gehabt, man hätte wesentlich früher das Gespräch gesucht: "Ich möchte nicht sagen, dass ich Montoya möchte oder nicht möchte. Ein motivierter Montoya ist an seinem Tag ein Grand-Prix-Sieger, das haben wir schon gesehen. Mir geht es aber nicht um Namen, mich interessiert der Speed. Ich habe viel Respekt vor ihm an seinen guten Tagen, aber leider hat er mehr schlechte als gute Tage. Das müsste er ändern."

Noch abenteuerlicher war jedoch das Gerücht, dass Berger Mika Häkkinen zum Formel-1-Comeback überreden wollte. Berger gibt zu, dass der Finne auf der Liste jener Fahrer stand, die man sich anschaute. Zudem sei man befreundet, und Berger habe zum ihm gemeint, dass er sich vorstellen könnte, dass Häkkinen nach etwas Training noch zwei oder drei Jahre in der Formel 1 fahren könne. Er habe dann zu ihm gesagt: "Gerhard, ich bin nicht mehr bereit, all die Strapazen zu dulden, die notwendig sind, um in der Formel 1 zu sein." Man habe "nicht verhandelt".