• 23.02.2007 14:58

Darum wollte Berger den Ferrari-Motor

Teammiteigentümer Gerhard Berger erklärt, warum die Scuderia Toro Rosso für 2007 anstelle der Renault- die Ferrari-Motoren bekommen hat

(Motorsport-Total.com) - Viele haben es schon wieder vergessen, dabei ist es noch gar nicht allzu lange her: Red Bull hatte im Sommer 2006 zwei Motorenhersteller unter Vertrag, nämlich Ferrari und Renault. Ferrari war ganz dezidiert an Red Bull Racing gebunden, der Logik nach hätte also die Scuderia Toro Rosso die Renault-Triebwerke zugesprochen bekommen müssen.

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger

Gerhard Berger fühlt sich als Partner von Ferrari anscheinend recht wohl

Allerdings zeigte man sich bei Red Bull bestrebt, eine andere Konstellation zu erschaffen, weil Adrian Newey für den RB3 unbedingt den Renault-V8 haben wollte, der insgesamt als besseres Aggregat gilt. Ferrari-Teamchef Jean Todt bekam davon jedoch Wind und stellte klar, er wolle nicht von Red Bull Racing zur Scuderia Toro Rosso wechseln. Erst nach langen Verhandlungen revidierte er seine Meinung, die genauen Hintergründe sind bis heute nicht bekannt.#w1#

Berger wollte schon immer zu Ferrari

Gerhard Berger betonte indes, er habe den Ferrari-Motor "von Anfang an" haben wollen: "Zunächst einmal denke ich, dass es ein sehr konkurrenzfähiger Motor ist, genau wie der Renault, denn beide kämpften um die Weltmeisterschaft. Einer hat hier einen Vorteil, der andere dort, aber im Endeffekt ist das Leistungsniveau sehr ähnlich", erklärte der Österreicher in einem Interview mit unseren Kollegen von 'autosport.com'.

Noch etwas habe eine Rolle gespielt: "Ich habe ja selbst eine lange Geschichte als Ferrari-Fahrer, daher wollte ich den Motor umso mehr haben. Sie werden sich um sich selbst kümmern, aber wenn sie mir helfen können, werden sie es vielleicht tun. Und es war auch aus marketingtechnischen Gründen besser, den Motor bei Toro Rosso zu haben. Daher war es für mich logisch, den Ferrari-Motor zu Toro Rosso zu bringen", so der zehnfache Grand-Prix-Sieger.

Logistisch macht Toro-Rosso-Ferrari Sinn

Berger teilte ferner mit, dass der Deal auch logistische Vorteile hat, weil die Toro-Rosso-Fabrik in Faenza "nur 20 Kilometer" von Maranello entfernt liegt. Nicht ganz richtig, Gerhard: In Wahrheit sind es etwa 100 Kilometer, die die beiden Hauptquartiere voneinander trennen, doch das ändert nichts an der Tatsache, dass die italienische Allianz rein geografisch betrachtet natürlich wesentlich mehr Sinn macht als eine italienisch-französische.

Daran, dass Todt anfangs partout nicht mit der Scuderia Toro Rosso zusammenarbeiten wollte, stößt sich Berger übrigens nicht: "Es ist nur wichtig, dass sie es nun machen, das zählt. Ich denke, er und Ferrari schätzen meine langstehende Beziehung zu Ferrari, daher wollten sie mir helfen. Darum wollte ich auch unbedingt diesen Schritt gehen", so der Österreicher, der seine Ehre als zweite Wahl nach Red Bull Racing nicht beleidigt sieht...

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