Berger mit seinem Formel-1-Comeback zufrieden
Das erste Jahr als Mitbesitzer der Scuderia Toro Rosso ist geschafft und der Ex-Formel-1-Fahrer zieht ein gutes erstes Fazit
(Motorsport-Total.com) - Nachdem Gerhard Berger seinen Posten als BMW Motorsport Direktor aufgab und die Arbeit allein Mario Theissen überließ, stand zunächst die Erholung im Kreis der Familie an. Doch dann packte es den Tiroler wieder: das Formel-1-Fieber. Red Bull erwarb das strauchelnde Minardi-Team, benannte es in Scuderia Toro Rosso um und Berger übernahm die Hälfte des Rennstalls. Im Gegenzug beteiligte sich Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz an Berges Speditionsunternehmen.

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Gerhard Berger war mit der ersten Toro-Rosso-Saison sehr zufrieden
Mit der Basis von Minardi war ein Leistungssprung im Jahr 2006 kaum zu erwarten, doch der 47-Jährige ist mit der gezeigten Vorstellung sehr zufrieden. "Wir waren von den gefahrenen Rennkilometern her sogar das fünftbeste Team", erklärte er der 'APA'. "Zwei Teams zu schlagen war unser Ziel. Das Team vor uns war Williams, und das ist im Vergleich ein Gigant."#w1#
Auf seine Fahrer Vitantonio Liuzzi und Scott Speed ließ Berger in dieser Saison nichts kommen, er stellte immer wieder klar, dass man auch für 2007 mit den beiden planen würde. Doch offiziell bestätigt ist noch nichts - was neue Nahrung für Gerüchte um die Zukunft von Robert Doornbos bei Red Bull sein könnte.
Fahrerfrage bei Toro Rosso noch nicht endgültig
"Dietrich Mateschitz und ich werden das besprechen. Wenn die Zeit reif ist, kommt eine Entscheidung. Auch über einen eventuellen Testfahrer", so Berger. Prioritäten genießen derzeit aber andere Themen. So muss der Erfolg des Teams nachhaltig aufgebaut werden. "Erst wenn unser STR 2 im Februar erstmals auf der Strecke ist, werden wir sehen, wie viel unseres heurigen Erfolges auch Zufall war."
"Wir stellen jetzt die Weichen für den nächsten Schritt und hoffen auf Fortschritte. Aber die kommende Saison wird sicher viel schwieriger als die vergangene", ist er sich bewusst. Dabei hoffe man auch auf eine Wirkung der Kostensenkungsmaßnahmen. Doch die Umstellungen gehen dem Ex-Formel-1-Fahrer nicht weit genug.
"Jetzt wünsche ich mir, dass die ganzen elektronischen Hilfen wieder verschwinden und der Fahrer wieder der entscheidende Faktor wird", erklärte er. Das Prinzip "Königsklasse" dürfe sich in der Formel 1 nicht allein auf die technische Seite beschränken. "Sie muss aber auch punkto Fahrer Königsklasse bleiben. Es darf nicht sein, dass diese von der Technik überrollt werden."

