• 17.12.2002 15:12

  • von Fabian Hust

Berger: "Mercedes hat sich einen BMW-Motor gekauft"

BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger über den Weggang von Werner Laurenz und die Zukunft von BMW in der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Mit einem großen Insiderwissen ist Ex-BMW-Entwicklungschef Werner Laurenz im Oktober von BMW zu Mercedes gewechselt. Bisher wurde der Wissenstransfer von den Bayern immer heruntergespielt, doch BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger spricht in einem Interview mit der 'Motorsport aktuell' Klartext: "Mercedes hat sich über Werner Laurenz einen BMW-Motor gekauft, daher schätze ich, dass sie die im nächsten Jahr die gleiche Leistung und gleiche Drehzahlen haben werden wie BMW."

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger

Gerhard Berger weiß nicht, ob BMW-Williams 2003 Ferrari paroli bieten kann

Nicht in Gefahr ist laut BMW im Moment das Formel-1-Engagement, wohingegen bei anderen Teams der Rotstift angesetzt wurde: "BMW hat viel Freude an der Formel 1. BMW blickt auf zwei äußerst erfolgreiche Jahre zurück, nicht nur von den Resultaten, sondern von der Positionierung her. BMW ist eine Marke, die Sportlichkeit, Dynamik und technische Kompetenz in den Serienautos vermittelt. Darum hat BMW viel Freude am Motorsport."

Laut Berger zerbreche sich BMW ständig darüber den Kopf, was man tun könne, "damit die Plattform Motorsport und speziell die Formel 1 noch lange das Niveau hält, das es heute gibt." In diesem Zusammenhang stünden auch die Diskussionen um ein neues Concorde Agreement oder eine Konkurrenzserie: "Das Handling wird schwer sein, wenn die Autowerke das Sagen haben. Wie das zu lösen ist, ist mir nicht klar. Fakt ist, dass Ecclestone 72 Jahre ist. Fakt ist, dass keiner diesen Job besser macht als Bernie."

Ob man in der kommenden Saison die sportlichen Ziele erreichen kann, steht noch in den Sternen, auch sei noch völlig unklar, ob es McLaren oder Williams gelingen kann, Ferrari einzuholen: "Man darf in diesem Geschäft nie sagen, es wird sich nichts ändern. Ich glaube, dass McLaren so wie wir konsequent hart daran arbeitet, um Ferrari einzuholen. Und der Tag kommt, fragt sich nur wann."

Auch in der kommenden Saison rechnet der Österreicher damit, dass sich Ralf Schumacher und Juan-Pablo Montoya ein ausgeglichenes Duell liefern werden: "Die beiden unterschieden sich extrem. Einer ist der emotionelle, aggressive Pilot, Ralf ist der zielstrebige Analytiker. Die beiden sind unter dem Strich sehr ausgeglichen. Und das wird auch 2003 so sein."