• 25.08.2007 11:50

Berger: "Man muss viel Geduld haben"

Gerhard Berger über die Aufbauarbeit bei Toro Rosso, die Fortschritte seines Teams in Istanbul und den Kampf um die Pole Position im Qualifying

(Motorsport-Total.com/Premiere) - Frage: "Gerhard, Vitantonio Liuzzi im dritten Freien Training 18., Sebastien Vettel 19. - wie zufrieden bist du damit?"
Gerhard Berger: "Ich hoffe, dass wir uns heute Nachmittag noch ein kleines bisschen verbessern können, um ein, zwei Plätze, aber mehr ist nicht drin. Sebastian hatte ein bisschen Probleme mit dem Setup, er hat das dieses Wochenende noch nicht ganz ideal hinbekommen. Jetzt passt es. Er ist in der letzten Runde, in der er reingekommen ist, seine schnellste Zeit in Sektor eins gefahren - da ist also noch ein bisschen Potenzial da. Aber ich nehme an, das ist bei den anderen Fahrern auch so. Schauen wir mal, wo wir heute Nachmittag stehen werden."

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger

Gerhard Berger glaubt eher nicht, dass Toro Rosso heute ins Q2 aufsteigen kann

Frage: "Sind die vier Zehntelsekunden Rückstand auf Vitantonio Liuzzi seiner Unerfahrenheit zuzuschreiben, ein Auto am Rennwochenende richtig abzustimmen?"
Berger: "Sebastian hat sich an diesem Wochenende etwas schwerer getan, den Rhythmus zu finden, das war aber bedingt durch zwei, drei technische Probleme gestern. Tonio hat das richtige Setup und den richtigen Weg gefunden und ist mit dem Auto ganz zufrieden."#w1#

Frage: "Du bist extrem erfolgsverwöhnt. Wie schwierig ist es, ein Team zu besitzen, das immer hinten herumfährt?"
Berger: "Sehr schwer (grinst; Anm. d. Red.)!"

Frage: "Was musst du tun, damit Toro Rosso irgendwann ein Siegerteam wird?"
Berger: "Vor allem sehr viel Geduld haben. Man muss sich die Voraussetzungen schaffen, aber das geht nicht über Nacht - sei es die Infrastruktur, das Budget, die Sponsoren. Das ist ein Kreislauf, auf den man nur langsam aufbauen kann - und in der Zeit muss man sehr viel Geduld haben."

"Ich würde es lieben, dieses Problem zu haben." Gerhard Berger

Frage: "Du bist auch mal für Ron Dennis gefahren. Was hältst du den von der Thematik bei McLaren-Mercedes zwischen den Fahrern?"
Berger: "Ich würde es lieben, dieses Problem zu haben - ich würde gerne tauschen (lacht; Anm. d. Red.)!"

Frage: "Im Ernst: Glaubst du, die kriegen sich wieder ein?"
Berger: "Ja. Wenn man zwei Fahrer eines Kalibers Alonso und Hamilton aufeinander ansetzt, dann muss man damit rechnen, dass Späne fallen. Das hat man früher schon gesehen bei anderen Fahrerpaarungen. Aber gleichzeitig kann man sich natürlich auch sicher sein, dass die Zitrone ziemlich ausgepresst wird. Ich glaube, alles hat sein Plus und sein Minus. Ich glaube aber, dass die mit der Situation ganz gut zurechtkommen - es ist ja nicht das erste Mal."

Frage: "Wer wird deiner Meinung nach das Qualifying gewinnen?"
Berger: "Schwer zu sagen. Es gibt mit Ferrari und McLaren zwei Anwärter. Das Feld ist sehr eng und ich nehme mal an, dass Ferrari und McLaren das untereinander ausmachen werden."