Berger: Fünf Titel mit Red Bull besser als keiner mit Ferrari

Gerhard Berger kann verstehen, wieso sich Sebastian Vettel für eine Vertragsverlängerung bei Red Bull entschieden hat - Ärger über Pirelli: "Das nervt"

(Motorsport-Total.com) - Seien aktive Zeit ist seit mittlerweile fast 16 Jahren vorbei, doch Gerhard Berger ist immer noch ein gern gesehener Gast im Fahrerlager. Natürlich verfolgt der heute 53-Jährige die Formel 1 immer noch intensiv und pflegt besonders zu Red Bull und Toro Rosso gute Beziehungen. Mit Wohlwollen nahm der Österreicher die Vertragsverlängerung von Sebastian Vettel zur Kenntnis und glaubt, dass dies der richtige Schritt für den Heppenheimer ist.

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger, Helmut Marko

Österreicher unter sich: Gerhard Berger und Helmut Marko Zoom

"Sebastian weiß ganz genau, dass er das perfekte Umfeld hat und das beste Auto", sagt Berger gegenüber der Zeitung 'Österreich'. "Es ist doch tausendmal besser, mit Red Bull fünfmal Weltmeister zu werden, als keinmal mit Ferrari. Über Ferrari wird er vielleicht irgendwann später einmal nachdenken, sollten die wieder ein Siegerauto haben", weiß Berger, dass Vettel dafür noch viel Zeit hat.

Wer in der kommenden Saison Teamkollege von Vettel bei Red Bull werden wird, steht unterdessen noch nicht fest, doch Berger hat da so seinen Favoriten: "Der Kimi (Räikkönen; Anm. d. Red.) gefällt mir. Der ist der Coolste von allen, der hat mich im Vorjahr mit seinem starken Comeback überrascht. Er wäre eine gute Option", lobt der Ex-Pilot den Finnen in Lotus-Diensten.

Doch jene Themen haben derzeit in der Königsklasse keine Priorität. Aktuell stehen besonders Mercedes und Pirelli wegen dem Reifentest in Barcelona im Blickpunkt. Der italienische Reifenhersteller steht aber sowieso schon die ganze Saison über im Rampenlicht, was Berger absolut stört: "Es kann nicht sein, dass Teams im Winter Millionen in die Windkanaltests und die Motoren investieren, und dann entscheidet der Reifenhersteller, wer letztlich vorne ist. Das nervt", poltert der ehemalige Formel-1-Pilot.

"Ich bin für echtes Racing und dafür, dass der Sport und nicht die Reifen die Hauptrolle spielen. Ich bin nur beruhigt, dass doch die besten Leute vorn sind. Die WM-Wertung gibt das richtige Bild ab", findet er. Und das sieht derzeit Sebastian Vettel deutlich vorne. "Sebastian war ja schon vor Saisonstart mein Favorit", erklärt Berger. Doch auch er weiß: "Aber wir sind ja noch nicht einmal bei der Hälfte. Dazu kommt, dass die Reifen eine unglaublich wichtige Rolle spielen..."